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Acht Tipps, wie Sie einen erstklassigen Lebenslauf verfassen

Lebensläufe zu verfassen, stellt eine ganz eigene Kunst dar: Wie können Sie Ihre Qualitäten betonen und Werbung in eigener Sache betreiben, ohne nur abgegriffen Klischees aufzulisten? Begriffe wie „innovativ“, „Team-player“ oder „strategischer Kopf“ lösen bei vielen Recruitern nur ein gelangweiltes Gähnen aus.

Dabei ist die richtige Wortwahl für einen erfolgreichen Lebenslauf entscheidend, denn die Banken screenen diese regelrecht nach Schlüsselbegriffen. Erst nachdem die automatischen Suchfunktionen ihre Arbeit getan haben, werfen Junior-Recruiter einen Blick auf den Text. „Die meisten Leute in den Finanzdienstleistungen müssen erst das Applicant Tracking System (ATS) überstehen, das nach Schlüsselwörtern sucht, und dann sind oft Junior-Recruiter an der Reihe, die nicht wirklich etwas von dem Geschäft verstehen“, sagt Lebenslauf-Coach Victoria McLean von City CV in London.

Doch welche Begriffe sollten Sie verwenden, damit Ihr Lebenslauf von den Robots und den Junior-Recruitern tatsächlich ausgewählt wird?

1. Zeigen Sie Ihre Leistung

Begriffe wie „wachsen“, „verdoppeln“, „verdreifachen“, „übertreffen“ oder „ausweiten“ ziehen die Aufmerksamkeit von Recruitern auf sich, wenn sie im richtigen Kontext verwendet werden. Diese Wörter klingen dynamischer als eher passive Begriffe wie „entwickelt“, „verbessert“ oder „fortgeschritten“.

„Diese Begriffe müssen von greifbaren Erfolgen begleitet werden, wobei es sich um konkrete Geschäfte oder Ertragssteigerungen handeln kann, wo Ihr Beitrag die Ergebnisse verbessert hat“, erläutert Andrew Pullman von People Risk Solutions, der lange in der Investmentbanking-HR gearbeitet hat. „Dinge wie ‚der XY-Deal hat Erträge von 30 Mio. Dollar generiert‘ oder einfach ein paar Zahlen zu Ihren persönlichen Leistungen machen schon einen Unterschied aus.“

2. Erwähnen Sie nicht, dass Sie aus dem Backoffice stammen

Wenn Sie in Trading, Investmentbanking oder Sales arbeiten, dann dreht sich alles um die Steigerung von Erträgen. Doch was können Sie unternehmen, wenn Sie lediglich im Backoffice arbeiten? Laut McLean neigen gerade Mitarbeiter aus den unterstützenden Funktionen dazu, ihre Berufserfahrungen in eher passiven Begrifflichkeiten zu beschreiben oder langweilen Recruiter mit der schlichten Wiedergabe ihrer Jobbeschreibung.

„Backoffice-Mitarbeiter müssen darüber nachdenken, welchen Beitrag sie zum Geschäftserfolg beisteuern. Dies bedeutet, dass Sie betonen, wie Sie die Effizienz gesteigert, Fehler minimiert und die Geschäftsabläufe optimiert haben. Wenn Sie diese Punkte durch Beispiele belegen können, dann wird das Ihren Lebenslauf voranbringen“, erläutert McLean.

3. Achten Sie auf PAR

Bei dem PAR-Konzept geht es weniger um die richtige Wortwahl als vielmehr um die Struktur Ihrer Argumentation. So sollte die Reihenfolge aus Problem, Maßnahmen und Ergebnis (Problem, Action and Result) bestehen. Dazu raten zumindest McLean und der Karriere-Coach und Buchautor Jeremy L’Anson. „Arbeiten Sie heraus, worin die Herausforderung bestand, welche Schritte Sie unternommen haben und welche Ergebnisse sich direkt auf Ihre Handlungen zurückführen lassen“, ergänzt L’Anson.

4. Werden Sie zu einem Kulturfanatiker

Dabei sind bei den Schlüsselwörtern kulturelle Unterschiede zu beachten. Laut dem Headhunter Kyle Blockley von KS Consulting in Singapur gibt es wenige Unterschiede zwischen den Signalwörtern in Asien und Europa. Vielmehr wollen asiatische Recruiter aus Ihrem Lebenslauf ersehen, ob Sie mit der dortigen Kultur vertraut sind. Angaben wie „Umgang mit verschiedenen Kulturen“, oder einfach „Berufserfahrung in Asien“ können Ihrer Bewertung weiterhelfen.

5. Verkleinern Sie Ihre Probleme

Wenn Banken von  „Anpassungen“ sprechen, dann ist damit regelmäßig ein Arbeitsplatzabbau gemeint. Daher ist es hilfreich, wenn Sie darstellen, dass Sie in einem Umfeld gearbeitet haben, wo mehr mit weniger geleistet werden musste.

„Es gibt Formulierungen, die zeigen, dass Sie hart arbeiten können und sich so durch die schwierigeren Zeiten durchkämpfen und der Bank bei der Erholung helfen konnten“, sagt McLean. „‘Das gesamte Backoffice für den Rohstoffhandel wurde restrukturiert, wodurch die Effizienz um 20 Prozent gesteigert werden konnte.‘ Mit solchen Formulierung ringen Sie einem Arbeitsplatzabbau einen positiven Aspekt ab“, erläutert McLean.

6. Achten Sie auf interessante und relevante Hobbies

Grundsätzlich rät L’Anson von der Angabe von Hobbies und Interessen in Lebensläufen ab. Doch falls Sie sich dennoch dafür entscheiden, dann sollten Sie auf relevante Hobbies achten. Denn gemeinsame Interessen können eine persönliche Beziehung mit einem potenziellen Interviewer herstellen. Es kann zeigen, ob Sie zum Unternehmen passen. Betonen Sie auch soziales Engagement oder wie Sie den Kilimandscharo bestiegen haben. Laut Pullman zeuge dies von Entschlossenheit und Teamfähigkeit. Allerdings fallen die Interessen der meisten Leute doch vergleichsweise langweilig aus. „Schreiben Sie nicht, dass Sie ein ‚Extrem-Kitesurfer‘ sind und langweilen Sie die Leute nicht damit, dass Sie ‚Lesen‘ und ‚ins Kino‘ gehen“, rät Pater Harrison, der früher für Goldman Sachs arbeitete und heute Harrison Careers betreibt. „Versuchen Sie die Leute zu überraschen. Etwas wie ‚Ich liebe es, bei Regen und Wind Berge zu besteigen.“

7. Mischen Sie Fachkenntnisse und Softskills

Um die erste Auswahl durch eine automatische Bewerbungsseite und einen Junior-Recruiter zu überstehen, müssen Sie Ihren Lebenslauf mit den einschlägigen Kompetenzen spicken. Dennoch genügt es nicht, mit Fachkenntnissen zu glänzen. „Ich habe kürzlich mit einer Analystin für Währungsderivate zusammengearbeitet, der es sehr schwer fiel, die nächste Karriereebene zu erklimmen“, sagt L’Anson. „Ihr Lebenslauf war voller Fachterminologie der Finanzmärkte, aber es fehlten Begriffe, die für Managementfähigkeiten sprechen. Es gibt Zeiten, wenn Begriffe wie ‚Führungsfähigkeiten‘ oder ‚Entwicklung‘ weiterhelfen.“

8. Spielen Sie nicht die Hilfskraft

Auch wenn Sie es in Ihrer Karriere noch nicht zu einer Führungsposition geschafft haben, stellt dies noch lange keinen Grund dar, Ihr Licht unter den Scheffel zu stellen. Formulierungen wie „ich habe am Projekt XY mitgewirkt“ oder „assistiert“ sollten Sie vermeiden und stattdessen Ihre Leistungen betonen.

„Greifen Sie zu einem Synonym-Wörterbuch und achten Sie darauf, dass Sie keine allzu passiven Ausdrücke verwenden“, rät Linda Jackson vom Outplacement-Unternehmen 10 Eighty. „Gesteuert, geschaffen, eingeleitet – solche Begriffe sprechen für eine aktive Rolle, auch wenn Sie selbst das Projekt nicht gemanagt haben.“

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