Der grassierende Bankerhass hat in Liechtenstein ein Todesopfer gefordert. Der 48jährige Bank Frick-Chef Jürgen Frick wurde in der Tiefgarage seines Instituts am Montagmorgen gegen 7.30 Uhr in Balzers im Fürstentum Liechtenstein erschossen. Laut der Landespolizei Liechtenstein sei auf dem Überwachungsvideo klar Jürgen Hermann als Täter erkennbar. Der 58jährige ehemalige Fondsmanager bezeichnet sich auf seiner Website als „Robin Hood von Liechtenstein und Staatsfeind Nr. 1.“ Der Täter hatte den Arbeitsbeginn des Bankers abgewartet und war ihm bei der Einfahrt in die Tiefgarage gefolgt.
Hermann hatte sein Heimatland noch kürzlich als „Fürstendumm Scheißenstein“ verunglimpft. Nach erheblichen Verlusten mit seinen Fonds hatte der selbsternannte Robin Hood zunächst das Fürstentum auf 200 Mio. Franken Schadenersatz und anschließend die Bank Frick auf einen Schadensersatz von 33 Mio. Franken verklagt.
Die winzige Bank Frick mit einem Gewinn von 4,5 Mio. Franken in 2012 hatte als Depotbank für Hermanns Fonds fungiert. Für seine Verluste hatte er die „liechtensteinische Finanzmafia“ verantwortlich gemacht. Dies dürfte auch den Hintergrund für das aktuelle Tötungsdelikt darstellen.
Die Landespolizei hatte noch am Montag Hermanns Wagen in Ruggeln in der Nähe des Rheins „sauber parkiert“ vorgefunden, wie das „Liechtensteiner Vaterland“ schreibt. „Im Nahbereich zum Rhein, Kanalmündung, konnte von dem Täter der Reisepass und der Führerausweis aufgefunden werden. Im Reisepass waren handschriftliche Aufzeichnungen mit Geständnis zur Tat und Abschiedsworte vorhanden“, hieß es von der Landespolizei. Die Polizei war daher zwischenzeitlich von einem Selbstmord ausgegangen.
Die Suche von Tauchern im Rhein blieb jedoch bislang erfolglos. Zweifel an der Selbstmordtheorie nährt auch ein Eintrag auf Hermanns Website. Dort heißt es: „Catch me if you can, dead or alive. Reward 200.000 CHF.” Ein Polizeisprecher sagte hierzu: „Es könnte sein, dass er nicht tot, sondern weiter flüchtig ist.”
Unklar ist, von wo Hermann die Tatwaffe bezogen hatte. Bereits am 27. September 2012 hat die Polizei laut „Vaterland“ sämtliche Waffen Hermanns sichergestellt. Damals wurde ein Strafverfahren gegen ihn angestrengt. „Die Angst vor einem tätlichen Übergriff im Rahmen dieses Verfahrens war damals zu groß, so dass wir präventiv aktiv wurden“, sagte Polizeichef Jules Hoch.
Hinweise nimmt die Landespolizei Liechtenstein unter der Nummer 00423/2367111 entgegen.
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