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Wieso Bewerber immer wieder abgelehnt werden und wie sie es besser machen

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So mancher Bewerber kassiert eine Ablehnung nach der anderen und das, obwohl er prächtig auf die ausgeschriebene Stelle passen würde. Daran kann der Kandidat auch Mitschuld tragen. Wir haben einige klassische Fälle zusammengetragen und erläutern, wie Bewerber es künftig besser machen. Damit es schließlich doch noch mit dem Traumjob klappt.

1. Sie passen einfach nicht ins Team

Es genügt nicht, die erforderlichen Fachkenntnisse mitzubringen. Vielmehr suchen z.B. Investmentbanken nach bestimmten Persönlichkeitstypen, die sie entweder noch nicht haben oder die gut in existierende Teams passen. Manchmal geht es nur darum, dass die neuen Mitarbeiter zur Unternehmenskultur passen, sagt Personalvermittler Ben Cowan von Investigo. „Selbst wenn Sie das Anforderungsprofil perfekt erfüllen, können Sie abgelehnt werden, sofern Sie nicht die richtige Persönlichkeit mitbringen“, erläutert Cowan. „Namentlich im Change Management suchen die Arbeitgeber oft nach dem Rottweiler-Typ, der die Abläufe aufmischt. Wenn Sie also sehr technisch orientiert sind, dann werden Sie den Job nicht erhalten. Das kann aber auch auf Gegenseitigkeit beruhen.“

Wie Sie es besser anstellen: Sicherlich kann niemand so einfach seinen Charakter verändern. Dennoch ist es sinnvoll, dieses Thema in Hinsicht auf die Rolle und das Team mit einem Recruiter zu besprechen. Falls es sich schon frühzeitig herauskristallisieren sollte, dass es nicht passt, dann lohnt sich die Bewerbung oftmals nicht. Vielmehr sollte ein Kandidat einem Recruiter den richtigen Eindruck von seiner Persönlichkeit vermitteln und sich nach passenderen Karrierechancen umsehen.

2. Es herrscht starke Konkurrenz

In einigen Profilen herrscht wieder ein Arbeitnehmermarkt, meint Headhunter Jake White von Selby Jennings. Erstaunlicherweise kann dies eine Jobsuche sogar erschweren. „Unsere Kunden laden mehr Kandidaten zu einem Vorstellungsgespräch ein. Meist mehrmals. Und sie überlegen jede Entscheidung noch gründlicher“, sagt White.

Wie Sie es besser anstellen: Laut White drehe sich dabei alles um die Interviewtechnik. Die Kandidaten konzentrieren sich oftmals zu sehr darauf, was sie von dem Arbeitgeber wollen und worin ihre Fachkompetenzen liegen. Dabei versäumen sie jedoch regelmäßig zu begründen, warum gerade sie die richtige Persönlichkeit für die fragliche Stelle sind. „Vorstellungsgespräche sollten nicht als Prüfung betrachtet werden. Bei dem Gespräch soll indes herausgefunden werden, ob gemeinsame Werte als Grundlage für eine Arbeitsbeziehung existieren“, sagt White.

3. Bewerber können sich nicht selbst verkaufen

In der Branche haben sich die Leute an regelmäßige Personalgespräche gewöhnt, bei denen sie aus jedem erdenklichen Blickwinkel betrachtet werden. Dadurch haben sie sich in ihrer Stelle so minutiös eingerichtet, dass es ihnen ungeheuer schwer fällt, sich auf eine andere Position zu bewerben, meint Recruiter Andy Dallas von Robert Half Financial Services.

Wie Sie es besser anstellen: Gehen Sie von Ihrem Lebenslauf aus und betrachten Sie das Vorstellungsgespräch als Chance, bei der Sie das Unternehmen von Ihrem Mehrwert überzeugen können. „Obgleich Ihnen der Lebenslauf die Tür öffnet, sind es doch Ihre Präsentation, Ihre Kommunikation und Ihre Geschäftstüchtigkeit, die Ihnen den neuen Job verschaffen“, betont Dallas. „Denken Sie darüber nach, was Sie zum Return on Investment ihres alten Arbeitgebers beigetragen haben. Achten Sie auf Vertraulichkeit und geben Sie kurze und prägnante Antworten.“

4. Kandidaten verlieren sich in Nebensächlichkeiten

So wichtig Soft Skills auch sind, Sie sollten sich nicht in Nebensächlichkeiten verlaufen. Den Kern der Eignung für eine Stelle stellen trotz alledem die Fachkenntnisse und die berufliche Erfahrung dar. Die Bewerber tendieren immer mehr dazu, ihre Bewerbung mit Klischees wie „innovativ“, „kommunikativ“ und  „teamorientiert“ zu überladen. Dabei wird oft vergessen, dass Personaler im ersten Schritt lediglich abhaken, ob der Bewerber das fachliche Anforderungsprofil erfüllt.

Wie Sie es besser anstellen: Studieren Sie das Anforderungsprofil aufmerksam. Seien Sie ehrlich zu sich selbst und bewerben Sie sich nicht auf ungeeignete Stellenprofile. „Meistens konzentrieren sich die Bewerber eher auf die Soft Skills einer Stellenanzeige als auf die handfesten Kompetenzen. So lesen die Leute etwa „arbeitsam“ und „gut organisiert“ und meinen, dass sie den Job erledigen könnten. Dabei missachten sie jedoch die fachlichen Anforderungen der fraglichen Stelle“, erzählt Headhunter Joss Collins von der Venn Group.

5. Sie bewerben sich auf alle erdenklichen Jobs

Ein Recruiter, der namentlich nicht erwähnt werden möchte, erzählt von einem Kandidaten, der sich tatsächlich auf jede ausgeschriebene Stelle bewarb. Darüber hinaus habe er sich auch intern bei der Bank beworben, bei der er seinerzeit arbeitete. Es kam zu dem Punkt, an dem die HR-Abteilung darauf bestand, keine weitere Bewerbung von diesem Kandidaten zu erhalten. Sicher stellt dies einen extremen Fall dar, dennoch lesen viele Bewerber die Stellenanzeigen einfach nicht aufmerksam genug.

Wie Sie es besser anstellen: Kandidaten sollten beherzigen, dass sie sich nicht bei einer automatisierten Mailbox, sondern bei Menschen bewerben. Die Finanzbranche ist überschaubar und man kennt sich. Daher sollten Sie sich davor hüten, eine schlechte Reputation zu erwerben.

6. Bewerber unterschätzen den Einfluss von Recruitern

In der guten alten Zeit, als es noch reichlich Jobs gab, wurden Recruiter oft als notwendiges Übel betrachtet. Der Umgangston fiel entsprechend unherzlich aus. „Oft werden Bewerber abgelehnt, weil Sie beim ersten Gespräch zu harsch aufgetreten sind“, sagt Cowan. „Ein anderes Mal musste ich einen Bewerber anrufen, von dem ich wusste, dass er für die Stelle geeignet war. Er war von einem jüngeren Recruiter abgelehnt wurde, weil er einfach nicht erläutern konnte, wieso er auf die Stelle passe.“

Wie Sie es besser anstellen: Falls Sie nach einer neuen Herausforderung suchen, sollten Sie beherzigen, dass jedes Gespräch mit einem Recruiter eine Chance darstellt. Dabei müssen Sie jedoch ein wenig Geduld aufbringen. „In einigen Funktionen – wie z.B. als Business Analyst – müssen Sie komplexe technische Überlegungen an Laien kommunizieren. Wenn Sie sich nicht gegenüber einem Recruiter präsentieren können, wie soll dies gegenüber anderen Abteilungen in der Bank gelingen?“, fragt Cowan.

7. Sie übertreiben es mit dem Selbstlob

Üblicherweise wollen sich die Leute mit einem neuen Job verbessern, was im gegenwärtigen Marktumfeld nicht immer leicht fällt. „Es ist wirklich atemberaubend, wie häufig wir sehen, dass Berufstätige sich auf Stellen bewerben, in denen 60.000 Euro mehr als in ihrer gegenwärtigen Stelle bezahlt wird“, sagt Collins. „Es ist unwahrscheinlich, dass Unternehmen diese Extrasumme für jemanden zahlen, der sich noch nicht bewiesen hat. Bleiben Sie also bei Ihrer Jobsuche realistisch und übertreiben Sie es nicht mit Ihren Gehaltsforderungen.

Wie Sie es besser anstellen: Schauen Sie sich den Arbeitsmarkt genau an und sondieren Sie, welche Kompetenzen derzeit besonders gefragt sind und wo Mangel herrscht. Falls Sie sich dabei auf einen Job bewerben wollen, für den Sie nicht zu 100 Prozent geeignet sind, dann sollten Sie Recruiter fragen, wie Sie dies am Geschicktesten anstellen. „Sie sollten mehr als 75 Prozent des Anforderungsprofils erfüllen oder ähnliche Kompetenzen mitbringen, die sich übertragen lassen“, sagt Dallas. „Schneiden Sie Ihre Bewerbung für jede Stelle passgenau zurecht und denken Sie darüber nach, wieso Sie der richtige Kandidat sind. Das hilft Ihnen dabei, sich an potenzielle Arbeitgeber zu vermarkten.“

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