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Entwickeln sich Vice Presidents und Directors zu den neuen Horrorjobs im Investmentbanking?

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Vergessen Sie die brutalen Lehrjahre der jungen Investmentbanker und bringen Sie ein wenig mehr Mitleid für die Vice Presidents (VPs) und Directors auf. Denn wer wäre heute noch gerne ein senior oder mittelrangiger Investmentbanker? Einerseits sind ihre Jobs immer weniger sicher, da viele Banken kräftig auf die Kostenbremse treten. Andererseits befinden sie sich in einer veritablen Karrieresackgasse; Beförderungen werden weitaus seltener als in der Vergangenheit ausgesprochen und es gibt nur wenige Neueinstellungen.

„In M&A ist es mittlerweile stressreicher ein Vice President als ein Associate zu sein“, sagt Ferdinand Petra, der früher Vice President bei Barclays Capital war und heute als Associate bei JP Morgan arbeitet. „Als VP müssen Sie weniger zupacken, aber Sie tragen mehr Verantwortung für Ihre Gewinne. Ein Director zu sein, ist noch schlechter. Denn es ist leichter seine Stelle auf dem Director-Level zu verlieren. Als Direktor tragen Sie Verantwortung für Ihre eigenen Kunden und wenn Sie keine Gewinne machen, dann werden Sie vor die Tür gesetzt.“

Laut Clarke Pitts, der früher Managing Director in Equity Derivatives Trading bei JP Morgan und Daiwa sovie Executive Director bei Barclays war, stehen VPs und Directors besonders in schwierigen Märkten unter Druck. „Sie werden von beiden Seiten unter Stress gesetzt: Die Leute, die für Sie arbeiten, stehen unter Stress und die Leute, für die Sie arbeiten, stehen ebenfalls unter Stress. Ein Middle-Management-Job im Kapitalmarktgeschäft ist ein zweitklassiger Job auf hohem Niveau“, meint Pitts.

Es gibt noch mehr Belege dafür, dass besonders die mittleren Positionen unter Druck geraten. So scheint sich die UBS bereits im Vorfeld ihrer Quartalsergebnisse am 6. Mai von überzähligen Directors zu trennen. Barclays hat schon im vergangenen Jahr angekündigt, sich beim Personalabbau auf Führungskräfte zu konzentrieren. Auch Goldman Sachs will wieder zu ihrer „pyramidenförmigen Struktur“ zurückkehren, weshalb die Beförderungen zu Managing Directors nur noch alle zwei Jahre stattfinden.

Die ehemalige Investmentbankerin und heutige Assistenzprofessorin an der Universität von Kalifornien Alexandra Michel hat eine grundlegende Studie zur Stressbelastung in Investmentbanken durchgeführt. „Innerhalb von fünf Jahren führt der Stress zu – anfangs kleineren – körperlichen Schwächen“, sagt Michel. „Da Banker großen Wert auf Leistung legen und weil die Zusammenbrüche die Leistung beeinträchtigen, versuchen sie nur noch härter zu arbeiten. Als Folge davon entwickeln sich die anfangs kleinen körperlichen Schwächen zu schwerwiegenden Zusammenbrüchen.“

Doch längst nicht alle Branchenbeobachter vertreten die Auffassung, dass VPs und Directors die größte Last zu schultern haben. Therapeut Pete Rodgers von der City Mental Health Alliance meint, dass die Beschäftigten in den Finanzdienstleistungen  härter arbeiten als in der Vergangenheit und dass Arbeitsplatzunsicherheit verbreitet sei. Laut einem M&A-Headhunter würden sich vor allem Analysts und Associates geradezu totarbeiten. Dagegen befänden sich die VPs in einer vergleichsweise komfortablen Position. Sie sollten von dem wachsenden Geschäftsvolumen in den kommenden Jahren profitieren und so eine Beförderung erhalten. Anders die Directors; sie befänden sich in einer prekären Lage: Einmal gebe es von ihnen einfach zu viele, während es nur wenige MD-Positionen zu besetzen gebe. Darüber hinaus würden sie von den aufstrebenden VPs unter Druck gesetzt.

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