Mit ihrem Rücktritt sorgte die Chefin der Hypo Real Estate (HRE) Manuela Better für eine veritable Überraschung. Dabei verkündete die Tochter Pfandbriefbank (pbb) erst am Montag einen Gewinnsprung vor Steuern im ersten Quartal von 31 Prozent auf 38 Mio. Euro.
Den Anstoß für den plötzlichen Abgang stellt die Entscheidung des Bundes dar, die irische Tochter Deutsche Pfandbriefbank (DEPFA) in Eigenregie abzuwickeln und nicht wie von Better favorisiert zu verkaufen. „Nach der Entscheidung der FMSA gegen den ausverhandelten Verkauf der DEPFA und für die von mir nicht präferierte Abwicklung der DEPFA unter der FMS Wertmanagement habe ich keine Basis mehr für die Ausübung meiner Mandate gesehen“, ließ Better verkünden.
Die Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA) rechnet durch die eigene Abwicklung mit einem Mehrerlös von 300 Mio. Euro.
Bereits ihr Vorgänger Axel Wieandt war 2010 im Streit mit dem Bund als Eigentümer von seinem Posten zurückgetreten. Ein Nachfolger für Better wurde indes noch nicht präsentiert. Vorerst soll HRE-Finanzchef Andreas Arndt die Geschäfte leiten. Arndt agiert bereits seit Oktober 2010 als Finanzchef. Zuvor hatte er für die Strategieberatung Roland Berger und die Deutsche Bank gearbeitet.
Ein möglicher Nachfolger darf indes nicht allzu üppige Gehaltsvorstellungen mitbringen. Denn im Vorstand der HRE sind die Gehälter auf magere 500.000 Euro gedeckelt. Mit Sachbezügen kam Better so in den vergangenen beiden Jahren auf 517.000 bzw. 515.000 Euro – Bonus Fehlanzeige, wie aus dem Geschäftsbericht für 2013 hervorgeht. Hinzu kommen jedoch noch Pensionsansprüche, deren Barwert in 2013 etwa 105.000 Euro ausmachten.
Unterhalb des Vorstands scheinen die Bezüge indes deutlich attraktiver auszufallen. So ließ das verstaatlichte Institut in 2013 für seine 852 Mitarbeiter immerhin 121 Mio. Euro springen. Mithin errechnet sich ein Personalaufwand pro Kopf von stolzen 142.000 Euro. Keine andere Bank in Deutschland scheint so gut zu zahlen wie HRE bzw. pbb. Selbst die Deutsche Bank zahlte in 2013 pro Kopf nur gut 125.000 Euro. Unter diesen Umständen dürfte es dem Bund nicht leicht fallen, einen Ersatz für Better zu finden.
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