Christian Bittar muss demnächst wohl tief in die Tasche greifen – und zwar ganz tief. Denn die britische Finanzaufsicht FCA will den ehemaligen Spitzentrader der Deutschen Bank mit einer Buße von 10 Mio. Pfund (12,3 Mio. Euro) belegen. Dies wäre die höchste Summe, die die britische Finanzaufsicht jemals gegen ein Individuum verhängt hat.
Die FCA beschuldigt Bittar den Referenzzinssatz Euribor manipuliert zu haben. Eine Stellungnahme lehnte die Aufsicht unterdessen ab. Bittar zählte bis zu seinem erzwungenen Abgang Ende 2011 zu den Spitzenverdienern der Deutschen Bank und soll Boni von 80 Mio. Euro eingestrichen haben. Allerdings verlor der Trader wohl auch durch seinen Rauswurf 40 Mio. Euro an Bonusansprüchen. Derzeit arbeitet Bittar beim Hedgefonds Bluecrest Capital Management in Singapur. Der Trader kann gegenüber einem internen Gremium der FCA Widerspruch gegen die Buße einlegen.
Marktbeobachter kritisieren indes, dass Bittar als Sündenbock herhalten müsse. Bis zu seinem Rauswurf habe er immense Erträge für seinen Arbeitgeber generiert. Nach unbestätigten Informationen sollen sich die von ihm verantworteten Erträge in den fünf Jahren vor seinem Abgang auf 1,7 Mrd. Euro summieren. Auch die Deutsche Bank wollte zu dem Vorgang keinen Kommentar abgeben.
Der deutsche Branchenprimus wurde im Zuge der Affäre um die Manipulation der Referenzzinssätze bereits von der EU zu einer Buße von 725 Mio. Euro verdonnert.
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