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Lieblingsfarbe Rot: Blessing rechnet erst für 2014 mit nachhaltiger Besserung

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Rot scheint die Lieblingsfarbe der Commerzbank zu werden. So musste die teilverstaatlichte Bank im ersten Quartal einen Verlust von 94 Mio. Euro verkraften; im Vorquartal hatte der Verlust sogar noch 726 Mio. Euro betragen. Als Hauptgrund für den Verbleib in den roten Zahlen gab die Bank Restrukturierungskosten von 493 Mio. Euro an.

In der Vergangenheit konnte die Commerzbank hauptsächlich mit ihrer Mittelstandsbank punkten. Jetzt scheinen sich erste Ermüdungseffekte einzustellen: Der Vorsteuergewinn in der Vorzeigesparte stürzte im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Drittel auf 325 Mio. Euro ab. Dennoch bleibt die Aufwands-Ertrags-Quote mit 44,6 Prozent sehr gut.

Dagegen konnte das Investmentbanking kräftig aufholen. Während der Bereich Corporates & Markets vor einem Jahr nur einen Vorsteuergewinn von 30 Mio. Euro generierte, waren es in den ersten drei Monaten 2013 immer 271 Mio. Euro. Auch hier kann sich die Aufwands-Ertrags-Quote mit 58 Prozent durchaus sehen lassen. Im Investmentbanking fiel indes ein Extragewinn aufgrund der Neubewertung eigener Verbindlichkeiten in Höhe von 25 Mio. Euro an.

Dagegen halbierte sich das Vorsteuerergebnis im Privatkundengeschäft auf 70 Mio. Euro. In dem Bereich beschäftigt die Commerzbank allein fast 17.000 Mitarbeiter. Im Osteuropageschäft verminderte sich das Ergebnis um 14 Prozent auf 75 Mio. Euro. Die Gewinne im operativen Geschäft wurden indes durch Verlust der konzerneigenen Bad Bank und durch hohe Restrukturierungskosten wieder aufgezehrt.

„Wir konnten unser Operatives Ergebnis im ersten Quartal steigern und sind beim konsequenten Abbau unserer nicht strategischen Aktivitäten vorangekommen“, sagte Commerzbank-Chef Martin Blessing. Allerdings wollte Blessing keine Hoffnung auf eine anspringende Gewinnmaschine im laufenden Jahr verbreiten: „Der Fokus liegt in diesem Jahr klar auf der Umsetzung der strategischen Agenda. Die positiven Effekte hieraus sollten ab dem kommenden Jahr zunehmend sichtbar werden. Erste Initiativen zeigen bereits heute Wirkung – insbesondere im Privatkundengeschäft.“

Weniger Personal und weniger Boni

Beim Personalabbau schreitet die Commerzbank unterdessen zügig voran. Rein rechnerische verminderte sich die Mitarbeiterzahl binnen Jahresfrist um gut 3000 auf nur noch gut 54.000 Beschäftigte. Von dem vermeintlichen Stellenabbau entfielen allerdings knapp 1400 auf das Osteuropageschäft, was zumindest teilweise auf die Trennung von der ukrainischen Bank Forum in 2012 zurückgeht.

Gut 1000 Stellen fielen im Bereich „Sonstiges“ weg, in dem u.a. Supportfunktionen der Bank gebündelt sind. Knapp 500 Stellen strich die Bank im Privatkundengeschäft und knapp 140 im Mittelstandsgeschäft. Für eine kleine Überraschung sorgte lediglich das Investmentbanking. Hier schuf die Bank sogar zehn neue Stellen. Allerdings hat der Bereich Corporates & Markets bereits einen drastischen Stellenabbau hinter sich. Insgesamt will die Commerzbank in den kommenden Jahren 6000 Stellen streichen.

Für das Personal ließ das Institut zwischen Januar und März 1 Mrd. Euro springen. Dabei dürften die Boni weiter unter Druck geraten. So heißt es im Geschäftsbericht: „Der Personalaufwand ging leicht um 2,3 Prozent zurück, bedingt in erster Linie durch geringere Aufwendungen für leistungsbezogene Vergütungen.“ Rein rechnerisch wandte die teilverstaatlichte Bank für jeden Mitarbeiter lediglich 18.500 Euro springen.

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