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Alle wollen Associates: Personalmangel im Investmentbanking

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Im Frontoffice der Investmentbanken ist die Arbeitsplatzsituation immer noch prekär. Dies gilt jedoch nicht für Senior Analysts und Associates. „Das ist nicht zu vergleichen mit der Situation von vor fünf Jahren. Wer heute die ersten zwei Jahre übersteht, hat gute Chancen“, berichtet Headhunterin Sabrina Tamm von Financial Talents in Frankfurt, die sich aufs Investmentbanking spezialisiert hat.

Die Banken hätten in der Vergangenheit nicht genug ausgebildet, was sich jetzt beim anziehenden Geschäft räche. Außerdem seien jüngere Investmentbanker in den zurückliegenden Jahren verstärkt in die Realwirtschaft gewechselt.

Laut Tamm zeige sich der Associate-Mangel auch daran, dass die Arbeitgeber immer flexibler werden. So gebe es Wechsel von M&A zu Equity Capital Markets (ECM). Das wäre in der Vergangenheit kaum möglich gewesen. „Es gibt kaum ECM-Leute in Deutschland“, sagt Tamm. Viele angelsächsische Banken würden das Geschäft von London aus betreiben. „Selbst ein Wechsel von der Commerzbank in Frankfurt zu Morgan Stanley in London ist erst kürzlich vorgekommen“, erzählt Tamm. In der Vergangenheit wäre ein solcher Schritt undenkbar gewesen.

Wechselwilligen Associates würden sogar Antrittsboni und Express-Beförderungen in Aussicht gestellt, sagt Tamm „Kandidaten, denen Fast-Track-Promotions versprochen werden, sollten sich allerdings genau anschauen, ob in dem Team solche Beförderungen schon vorgekommen sind“, warnt die Personalberaterin. Da würden die Versprechungen nicht immer gehalten.

Dirk Albütz von Fibance in Frankfurt bestätigt: „Ich habe eine Bulge Bracket-Bank als Klientin, die  sagt: Gerne nehmen wir jemanden fürs ECM-Geschäft aus dem M&A-Bereich.“ Wer als Analyst oder Associate bei einer Großbank in M&A gearbeitet hat, der habe an großen Deals mitgearbeitet und bringe Erfahrungen im Kapitalmarktgeschäft mit. Bei M&A-Boutiquen sei dies nur selten der Fall.

Darüber hinaus wollten viele Senior Analysts, die sich in ihrem dritten Berufsjahr befinden, erst die Beförderung zum Associate abwarten, bevor sie wechselwillig seien. „Sie wollen diesen Schritt noch bei ihrem ersten Arbeitgeber machen“, erläutert Albütz. Im Fixed Income-Geschäft sehe es hingegen für jüngere Banker immer noch schlecht aus.

„In ECM gibt es in Deutschland kaum noch Associates. Die meisten Teams sitzen in London“, beobachtet auch Personalberater Andreas Krischke von Indigo Headhunters in Frankfurt. Nach der Krise hätten die ECM-Teams mit wenigen Personen „überwintert“. Diese Teams beständen oft nur aus Vice Presidents, Directors und Managing Directors, die die anfallende Arbeit bewältigen konnten. Falls die Nachfrage anziehen sollte, würde sich die Personaldecke rasch als zu dünn erweisen. Dies kann Krischke jedoch noch nicht erkennen.

Unterdessen registriert Krischke, dass die Associates namentlich in M&A nur mühsam zu einem Wechsel von Bank A zu Bank B zu bewegen sind. „Sie gehen davon aus, dass das Gras anderswo auch nicht grüner ist.“

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