Das Sommerloch macht sich auch auf dem Arbeitsmarkt für Finanzprofis bemerkbar. Da viele Entscheidungsträger sich im Juli und August in den Urlaub verabschieden, werden nur wenige Arbeitsverträge unterschrieben. Dennoch wäre es falsch, die Luftmatratze aufzublasen, die lieben Kleinen einzuladen und an den nächsten Baggersee zu fahren. Denn auch in der Sommerhitze kann man einiges für seine Karriere bewegen:
1. Wärmen Sie Ihre Kontakte auf
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um sich mit den Kontakten aus seinem Netzwerk auf einen Kaffee oder ein Bier zu treffen. Der beste Weg um auf diese Weise die Grundlage für spätere Karrierechancen zu legen, besteht darin, Ihren Kontakten maßgeschneiderte Lösungen für deren Probleme zu bieten.
„Viele Stellen werden erst gar nicht ausgeschrieben, obwohl sie noch gar nicht besetzt sind. Versuchen Sie die Herausforderungen zu identifizieren, vor denen ein Unternehmen steht, und bemerken Sie beiläufig, dass Sie mit Ihren Kompetenzen zur Lösung beitragen können. Dies belegen Sie mit Projekten, die sie bei anderen Unternehmen durchgeführt haben“, empfiehlt Karriereberaterin Linda Jackson von 10Eighty.
2. Im Sommer herrscht weniger Konkurrenz um offene Stellen
Wie sich aus den Daten von eFinancialCareers ergibt, sinkt die Zahl der ausgeschriebenen Stellen während des Sommers nur unmaßgeblich. Dagegen nimmt die Zahl der Bewerbungen ab. Folglich steigen die Erfolgschancen der verbliebenen Bewerber.
„Wir finden immer einen Weg, jemanden während des Sommers einzustellen, selbst wenn Schlüsselpersonen abwesend sind. Die Sommermonate stellen eine gute Gelegenheit dar, um einen Fuß in die Tür zu bekommen, während sonst viel mehr Gedränge herrscht. Tatsächlich haben Sie eine weitaus bessere Chance“, meint auch Headhunter Andrew Pullman von People Risk Solutions, der früher in der HR der Dresdner Bank gearbeitet hat.
3. Vorstellungsgespräche können schneller ablaufen
Da sich im Sommer immer wieder irgendeine am Prozess beteiligte Person im Urlaub befindet, quetscht so manches Unternehmen sämtliche Vorstellungsgespräche in eine Woche, anstatt sie auf mehrere Monate zu verteilen. Damit lastet auf den Bewerbern natürlich ein beträchtlicher Druck; andererseits steigt damit auch die Chance auf eine rasche Entscheidung, gibt Pullman zu bedenken.
4. Sie können sich leichter zu einem Vorstellungsgespräch davonstehlen
Ausgedehnte Mittagspausen und frühe Feierabende sind während des Hochsommers gängiger als während der arbeitsreichen Zeit. Laut Jackson würden somit die Ausreden, wenn sich jemand zu einem Vorstellungsgespräch davonstiehlt, nur selten Misstrauen erregen.
5. Es handelt sich um die richtige Zeit, Entscheidungsträger zu recherchieren
Es stellt gewiss keine leichte Aufgabe dar, Führungskräfte auf den verschiedenen Social Media-Plattformen ausfindig zu machen. Dabei sprechen wir nicht von HR-Mitarbeitern, sondern von den Abteilungsleitern. Umso mehr Zeit muss hierauf investiert werden. Daher rät Pullman die Monate Juli und August zu nutzen, um Schlüsselpersonen für Ihre Bewerbung zu finden, die Sie dann im September kontaktieren.
6. Sie können an Ihrem Vordenkerimage arbeiten
Während der Sommermonate besteht endlich Zeit, sich über neue Strategien und alles nachzudenken, was Sie voranbringen kann. Ihre Lektüre muss sich nicht auf die aktuellen Strandbestseller beschränken.
„Nutzen Sie die Zeit um interessanten Content über Twitter, Facebook und LinkedIn zu verbreiten. Suchen Sie nach Inspirationen, denken Sie über Ihre Expertise nach und verbreiten Sie Ihre Erkenntnisse in Ihrem Netzwerk“, empfiehlt Jackson.
Ähnliche Artikel:
Die acht peinlichsten Interviewfehler
An welchem Wochentag eine Bewerbung die besten Chancen hat
Acht Tipps, wie Sie Social Media-Profile für die Karriere optimieren