Schon gestern liefen in der Londoner City Gerüchte um, dass die UBS die Gehälter ihres „coded staff“, das eine besondere Verantwortung für Erträge und Risiko der Bank trägt, um bis zu 25 Prozent anheben wolle. Doch jetzt berichtet auch Bloomberg von diesen Plänen.
Demnach will die Bank die Grundgehälter in ihrem Beratungs- und Handelsgeschäft um durchschnittlich 9 Prozent erhöhen. Noch besser kämen einige Zürcher Mitarbeiter weg, die sich über Gehaltserhöhungen von bis zu 25 Prozent freuen könnten. In der Schweiz sind indes nur das Investmentbanking für lokale Kunden sowie der Devisenhandel angesiedelt. Der Hauptteil der Investmentbanker arbeitet jedoch in London oder Stamford bei New York.
Dennoch gibt es keinen Grund für allzu viel Freude. So sollen die Gesamtvergütungen, die neben den Gehältern auch die Boni umfassen, auf dem gleichen Niveau bleiben, solange die Geschäfte nicht spürbar anziehen.
Dies spricht dafür, dass sich die UBS mit der Gehaltserhöhung um durchschnittlich 9 Prozent an die EU-Bonusdeckelung anpassen will. Demnach dürfen die Banken Boni nur noch bis zur Höhe des Doppelten der Gehälter ausschütten und das auch nur, falls die Anteilseigner zustimmen. Da das Verhältnis zwischen Gehältern und Boni in der Vergangenheit bei den oberen Gehaltsklassen oft deutlich höher lag, müssen die europäischen Banken jetzt die Grundgehälter erhöhen, um auch künftig international im Kampf um die Talente erfolgreich zu sein.
„Die UBS hat ihre Gehälter seit Jahren eingefroren und sie versucht ihre Gehälter an die Branche anzupassen – insbesondere gegenüber den US-Unternehmen“, erläutert Headhunter Lee Thacker von Silvermine Partners in London. Branchenbeobachter gehen davon aus, dass die UBS nach der Ankündigung des Abbaus von 10.000 Stellen vor allem im Investmentbanking mit der Gehalterhöhung Mitarbeiter von der Abwanderung abhalten will.
