Im Wettbewerb um die qualifiziertesten Finanzprofis scheint Deutschland im Vergleich zu den angelsächsischen Ländern und den Schwellenländern den Anschluss zu verpassen. Dies legen zumindest die Teilnehmerzahlen an den weltweiten CFA-Prüfungen aus dem Juni nahe.
Demnach haben sich in Deutschland gerade einmal 1563 Kandidaten für eine der drei Prüfungen angemeldet. In den USA waren es mit 29.625 nahezu 20mal so viel und in Großbritannien über fünfmal so viel.
Vor allem in den Schwellenländern scheint der CFA einen rasanten Aufschwung zu erleben. So betrugt die Zahl der Teilnehmer in der Volksrepublik China bereits 19.395 – plus 5422 aus Hongkong. In Indien waren es 9616 und im Stadtstaat Singapur mit 2983 noch fast doppelt so viele wie in Deutschland.
Selbst in Kontinentaleuropa schneidet Deutschland schwach ab. Dort sicherte sich Frankreich mit 1671 Teilnehmern vor Deutschland den ersten Platz. Sogar die Schweiz zählte 1348 Teilnehmer, obgleich das Land gerade einmal 10 Prozent der deutschen Bevölkerung aufweist.
Dennoch gibt es einen kleinen Trostpreis für die Deutschen: Nach Insiderinformationen soll die Erfolgsquote hierzulande deutlich über dem internationalen Mittel liegen.
Laut dem CFA Institute haben unter den Teilnehmern der Juniprüfungen 46 Prozent der Teilnehmer bestanden. Allerdings sind rund 20 Prozent der angemeldeten Kandidaten erst gar nicht zur Prüfung erschienen.
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