Die Geschäftszahlen der BayernLB können sich sehen lassen. Im ersten Halbjahr generierten die Münchner einen Vorsteuergewinn von 527 Mio. Euro. In dem Vorjahresergebnis von 813 Mio. Euro war noch ein Gewinn von 351 Mio. Euro aus dem Verkauf der Immobilientochter GBW eingeflossen. Ohne diesen Sondereffekt legte der Vorsteuergewinn um 65 Mio. Euro oder 14 Prozent zu.
Von dem Geldsegen entfielen 129 Mio. Euro auf das Corporates- und Mittelstands-Geschäft, 154 Mio. stammten aus dem Immobilien- und Sparkassengeschäft, 143 Mio. aus den Nicht-Kerngeschäft, 125 Mio. aus Sonstiges sowie 68 Mio. von der Online-Tochter DKB. Im Kapitalmarktgeschäft verlor die Bank indes 68 Mio. Euro.
Der Erfolg geht jedoch maßgeblich auf einen rigiden Sparkurs zurück. So verminderte die BayernLB ihren Verwaltungsaufwand binnen Jahresfrist um 7,3 Prozent auf 537 Mio. Euro. Besonders kräftig wurde beim Personal gespart: Die gesamten Personalkosten purzelten um 12 Prozent auf nur noch 255 Mio. Euro, wovon 199 Mio. auf Löhne und Gehälter entfielen. Insgesamt sparte die Bank also beim Personal 55 Mio. Euro, was schon fast dem Gewinnzuwachs von 65 Mio. Euro entspricht.
Pro Kopf zahlte die BayernLB in den ersten sechs Monaten ein durchschnittliches Bruttogehalt von knapp 25.000 Euro; im Vorjahreszeitraum waren es noch fast 34.000 Euro gewesen. Mithin sank die durchschnittliche Vergütung rein rechnerisch um 26 Prozent. Der Bonuspool dürfte also in 2014 deutlich kleiner ausfallen. In den Zahlen sind jedoch auch noch die gut 2300 Mitarbeiter der veräußerten Tochter MKB enthalten, was das Gehaltsniveau drückt.
Auch beim angekündigten Abbau von 440 Stellen kommt die BayernLB zügig voran. Drei Viertel hiervon seien bereits „vertraglich fixiert oder in Umsetzung“. Bis Jahresende will die Bank den Personalabbau zu einem „Großteil“ umgesetzt haben.
Für das restliche Jahr zeigte sich BayernLB-Chef Johannes-Jörg Riegler optimistisch: „Das zweite Halbjahr wird weiterhin geprägt sein von niedrigen Zinsen, einem starken Wettbewerb insbesondere im Geschäft mit mittelständischen Kunden sowie von geopolitischen Risiken. Trotz dieses schwierigen Umfelds erwarten wir ein deutlich positives Ergebnis in unserem Kerngeschäft.“
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