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Wer ist besser: Pictet oder Lombard Odier?

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Zeitenwende am Finanzplatz Genf. Erstmals in ihrer jeweils mehr als 200jährigen Geschichte veröffentlichen die beiden Genfer Banken Pictet und Lombard Odier ihre Geschäftszahlen – was schon an sich spannend ist. So sagte kürzlich ein Mitarbeiter von Lombard Odier zu eFinancialcareers.ch, dass die Geschäftszahlen nicht nur für die Öffentlichkeit, sondern auch für die Beschäftigten interessant seien.

Darüber hinaus verfügen beide über vergleichbare Geschäftsmodelle, die sich um Wealth und Asset Management plus Verwaltungs- bzw. IT-Lösungen für kleinere Wealth und Asset Manager drehen. Daher prüfen wir, wer von den beiden Genfer Lokalmatadoren besser ist:

Profitabilität:

Beim Gewinn hat Pictet die Nase vorn. Das Vorsteuerergebnis fiel im ersten Halbjahr mit rund 247 Mio. Franken mehr als doppelt so hoch wie bei Lombard Odier mit gut 97 Mio. Franken aus. Allerdings beschäftigt Pictet 3611 Mitarbeiter, während es bei Lombard Odier lediglich etwa 2000 sind. Doch auch beim Vorsteuergewinn pro Mitarbeiter liegt Pictet mit etwa 68.500 Franken vor Lombard Odier mit 48.700 Franken.

Verwaltete Vermögen:

Die Kundenvermögen belaufen sich bei Pictet auf 404 Mio. Franken, während es bei dem Rivalen lediglich 211 Mrd. Franken sind. Pro Mitarbeiter errechnet sich hier ein Wert von knapp 112 Mio. Franken zu 106 Mio. Franken. Auch dieser Punkt geht knapp an Pictet.

Kosteneffizienz

Bei Pictet standen im ersten Halbjahr Erträgen von 975 Mio. Franken Gesamtkosten von 704 Mio. Franken entgegen. Die Aufwands-Ertrags-Quote lag also bei 72 Prozent. Pictet musste also 72 Rappen für jeden Franken Ertrag springen lassen.

Lombard Odier verbuchte wiederum Erträge von 527 Mio. Franken und Kosten von gut 429 Mio. Franken. Die Aufwands-Ertrags-Quote belief sich also auf knapp 82 Prozent. Damit arbeitet Pictet deutlich wirtschaftlicher als der Lokalrivale.

Bezahlung der Mitarbeiter:

Dagegen geht der Punkt bei der Bezahlung ganz klar an Lombard Odier. So ließ Pictet für jeden Mitarbeiter durchschnittlich knapp 144.000 Franken springen. Bei Lombard Odier waren es hingegen mehr als 167.000 Franken. Es gibt also 23.000 Gründe für Lombard Odier zu arbeiten. Dieser Berechnung liegt indes der Personalaufwand zugrunde, der neben den Bruttovergütungen auch noch die Personalnebenkosten der Arbeitgeber wie etwa Beiträge zu den Sozialversicherungen enthält.

Eigenkapital:

Desto höher das Eigenkapital ist, desto unwahrscheinlicher ist eine Pleite und umso sicher sind die Arbeitsplätze. In Zeiten der Finanzkrise stellt dies kein unerhebliches Argument dar. In dieser Frage können beide Institute glänzen. Die Kernkapitalquote nach Basel III (Tier 1) liegt bei Pictet bei stolzen 21,7 Prozent. Doch diesen sehr guten Wert kann Lombard Odier noch mit 23,8 Prozent toppen. Es bleibt allerdings die Frage, wie viel davon noch übrig bleibt, wenn die Bußen im schwelenden Steuerstreit mit den USA erst einmal ausgesprochen sind.

Fazit:

Unter dem Strich erweist sich Pictet bei Gewinn und Kostendisziplin als signifikant besser als Lombard Odier. Bei der Vergütung liegt indes der Rivale vorn – was für die Beschäftigten womöglich ausschlaggebend ist.

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