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Es wird spannend: Worauf Sie bei den UBS-Ergebnissen achten müssen

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Bis zum kommenden Dienstag (5. März) dürfte es noch einmal spannend werden. Denn dann veröffentlicht die UBS ihre Zahlen für das vierte Quartal. Doch so viel ist schon jetzt klar: Sie dürften kaum gut ausfallen.

Bankenanalyst Andreas Venditti von der Zürcher Kantonalbank rechnet damit, dass die UBS-Ergebnisse für das vierte Quartal – ähnlich wie die Deutsche Bank-Resultate – von Sonderbelastungen geprägt sein werden. So musste die UBS allein im Zuge der Libor-Affäre ein Bußgeld von 1,4 Mrd. Franken zahlen. „Der Verlust wird wahrscheinlich bei 2 bis 2,5 Mrd. Franken liegen – das ist nichts Neues“, sagt Venditti

1. Wie kommt die Bank mit der Restrukturierung voran?

Entscheidend werde vielmehr sein, welchen Ausblick die UBS am Dienstag gibt und wie das Institut mit der Restrukturierung ihrer Investmentbank vorankommt. Allerdings sei der Umbau auf drei Jahre angelegt. „Man kann nicht erwarten, dass die Bank eine solche Restrukturierung in wenigen Monaten erledigen kann“, ergänzt Venditti.

Schließlich seien die neuen Pläne erst Ende Oktober vorgestellt worden. Generell hält der Bankenanalyst die Restrukturierung für nachvollziehbar: „Für eine Bank wie die UBS – mit ihren Stärken in der Vermögensverwaltung und Schwächen im Fixed Income – macht das Sinn.“

Ganz ähnlich sieht dies Bankenanalyst Andrew Stimpson von KBW: „Wir hatten bereits die Ergebniswarnung, also dreht sich in der kommenden Woche alles um die Details. Es gibt eine ganze Reihe von Dingen, wobei sie besser werden müssen.“

2. Wie viele Stellen hat die UBS bereits abgebaut?

Im Oktober präsentierte der neue UBS-Chef Sergio Ermotti die neue Strategie. Dabei soll das Fixed Income-Geschäft weitgehend dichtgemacht werden und 10.000 Stellen vor allem im Investmentbanking wegfallen. Schon am Tag dieser Hiobsbotschaft standen einige Mitarbeiter in London vor verschlossenen Türen. Am Dienstag dürfte interessant sein, wie viele Stellen bereits weggefallen sind.

3. Wie hat sich das Wealth Management geschlagen?

Nach dem die Entscheidung für den Teilrückzug des Schweizer Bankenriesen aus dem Investmentbanking gefallen ist, kommt der Performance des Wealth Managements eine entscheidende Bedeutung zu. „Wir müssen einige Lebenszeichen von den Privatkunden sehen – unternehmen sie mehr Transaktionen und lassen sie ihr Geld für sich arbeiten?“, fragt Bankenanalyst Jon Peace von der japanischen Investmentbank Nomura.

Laut Simpson sollten die Beobachter vor allem auf die Marge im Wealth Management-Geschäft achten. „Dabei handelt es sich um den wichtigsten Punkt im Wealth Management. Diese sollte sich verbessern“, sagt Stimpson.

4. Geht die Libor-Buße zulasten des Bonuspools?

Bei der Verkündung der Ergebnisse für das dritte Quartal hat die UBS den bis dato angesammelten Bonuspool 2012 auf 1,5 Mrd. Franken beziffert, worin indes keine aufgeschobenen variablen Vergütungen aus den Vorjahren enthalten sind. Doch wenig später musste die UBS für ihre Verstrickung in die Manipulation des Referenzzinssatzes Libor eine Buße von 1,4 Mrd. Franken zahlen. Während sich bei den britischen Großbanken RBS und Barclays die Anzeichen mehren, dass deren Bußgelder zulasten der Boni gehen, sind ähnliche Meldungen bei der UBS bislang ausgeblieben.

5. Wird die UBS an Debt Capital Markets festhalten?

Obgleich sich die UBS vom Fixed Income-Geschäft auf den Zweitmärkten weitgehend zurückzieht, plant sie dennoch an der Emission von Anleihen – den sogenannten Debt Capital Markets (DCM) – festzuhalten. Einige Analysten haben bereits Zweifel daran geäußert, ob dies ein belastbarer Plan sei. Dies scheinen auch die jüngsten Zahlen des Datenanbieters Dealogic nahezulegen. So sei die UBS im Januar 2013 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum im globalen DCM-Ranking vom achten auf den 15. Platz zurückgefallen. Das Volumen der DCM-Geschäfte in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika habe sich von 16 Mrd. in 2012 auf 5,6 Mrd. in 2013 vermindert. Jedenfalls dürften die Ergebnisse am kommenden Dienstag zeigen, ob es sinnvoll ist, dass die UBS am DCM-Geschäft festhält.

6. Kann die UBS ihren Marktanteil im Aktiengeschäft verteidigen?

Während die UBS mit dem Fixed Income-Geschäft zu kämpfen hatte, zählt ihr Aktiengeschäft traditionell zu den Stärken ihres Investmentbankings. „Wenn Sie das Fixed Income-Geschäft aufgeben, können Sie dann das Equity Sales und Trading-Geschäft aufrechterhalten?“, fragt sich Stimpson.

7. Wie entwickelt sich die Eigenkapitalausstattung?

Bis Ende 2017 will die UBS ihre risikogewichteten Assets um 200 Mrd. Franken reduzieren und die Tier One-Eigenkapitalquote nach Basel III bis 2014 auf 13 Prozent anheben. Laut dem Bankenanalysten Peace würde es die UBS-Aktie beflügeln, wenn die Bank ihrem eigenen Zeitplan voraus wäre.

„Die Deutsche Bank lieferte viel bessere Eigenkapitalzahlen als erwartet“, ergänzt Peace. „Als Folge davon haussierte die Aktie. Falls es der UBS gelingen sollte, risikogewichtete Assets schneller loszuwerden als erwartet und eine bessere Eigenkapitalquote zu liefern, dass würden das die Märkte sicherlich begrüßen.“ Dies dürfte auch eine gute Nachricht für viele Mitarbeiter darstellen, deren Boni teilweise aus aktienbasierten Elementen bestehen.



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