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Acht Gründe, wieso so viele Kandidaten an CFA-Prüfungen scheitern

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Die Dezember-Prüfungen zum Chartered Financial Analyst (CFA) nähern sich unerbittlich. Dabei fallen die Erfolgschancen traditionell gering aus. Im vergangenen Juni bestanden lediglich 42 Prozent der Kandidaten die Prüfungen zum Level I. Bei den Examen zu Level II und III lagen die Erfolgsquoten zumindest bei 46 und 54 Prozent.

Doch es gibt Gründe, wieso einige Kandidaten durchrasseln und andere nicht. Wir haben einige Tricks zusammengestellt, die die Erfolgswahrscheinlichkeit empfindlich erhöhen.

1. Wer scheitert, hat wohl zu wenig gelernt

Es ist weithin bekannt, dass Kandidaten für jeden der drei Level wenigstens 300 Stunden lernen sollten. Dies hält jedoch viele nicht davon ab, eine Abkürzung zu versuchen. Zumal es auch Kandidaten gibt, die die veranschlagten 300 Stunden für zu gering halten. „Beim ersten Mal habe ich etwa 300 Stunden gelernt. Beim zweiten Mal habe ich die Vorbereitungszeit auf 400 Stunden erhöht“, erzählt ein Kandidat in einem Forum. Immerhin war er beim zweiten Versuch erfolgreich. „Ich habe mehr als 800 Stunden mit dem Studium verbracht und ich bin mir nicht sicher, ob ich es beim nächsten Mal schaffe“, erzählt ein anderer Kandidat.

CFA exam study time

Die vom CFA Institut veröffentlichten Zahlen suggerieren jedenfalls, dass sich einige Kandidaten mit einer Vorbereitungszeit von unter 300 Stunden zu den Prüfungen wagen. Denn wenn die durchschnittliche Zeit tatsächlich 307 Stunden beträgt und einige deutlich mehr lernen, dann muss es auch andere geben, die weit unterhalb der Empfehlung liegen.

2. Wer sich nur an das offizielle Material hält, scheitert ebenfalls

Das vom CFA zur Verfügung gestellte Studienmaterial stellt zwar eine unabdingbare Voraussetzung dar, genügt oftmals jedoch nicht. So gaben 89 Prozent der Teilnehmer an den Juni-Prüfungen bei einer Umfrage an, dass sie auch ergänzendes Material nützlich fanden. Dagegen bezeichneten nur 81 Prozent das offizielle Material als hilfreich.

„Die CFA-Bücher enthalten einfach zu viel Informationen“, erzählt ein weiterer Kandidat auf dem Forum. „So etwas wie Schweser kondensiert das Material und macht es genießbarer.“

3. Es scheitert, wer andere Prioritäten setzt

Falls Sie zu den Glücklichen zählen, die einen Job, Familie und Hobbies haben, dann müssen Sie sich während der CFA-Vorbereitung auf schwere Zeiten gefasst machen. Denn die Lernphase bedeutet, dass sie all das über zum Teil mehrere Jahre zurückstellen müssen. „Ist der Saft wirklich das Ausquetschen wert“, fragt ein anderer Kandidat auf dem Forum. „Für einige ist es der Fall, für andere nicht.“

Anscheinend scheint das Bestehen des CFA schwerer zu fallen, je älter man wird. „Die CFA-Examen werden immer mehr zu einem Initiationsritus für Leute in ihrem dritten Lebensjahrzehnt, die sich um nichts anderes kümmern müssen“, sagt ein 40jähriger ehemaliger Analyst. „Sobald Sie eine Frau und Familie haben, ein Haus und Kinder, dann gibt es einfach bessere Weisen seine Zeit zu verbringen.“ Anders sieht das ein 62jähriger Finanzprofi, der den CFA im vergangenen Jahr bestanden hat: „Falls sie es können, dann können Sie es.“

4. Sie scheitern, wenn Sie sich nicht auf die schwierigsten Themen konzentrieren

Falls Sie glauben, dass es sich bei den quantitativen Fragen um die schwierigsten handelt, dann liegen Sie falsch. Nach den jüngsten Umfrageergebnissen unter den Teilnehmer der Juniprüfungen stellen vielmehr Fixed Income, Derivate und Portfolio Management die größten Herausforderungen dar. Wer tatsächlich bestehen möchte, sollte um diese Themen keinen Bogen machen.

CFA exam topics by difficulty

5. Sie scheitern, wenn Sie keinen Plan haben

300 Stunden stellen schon einen ansehnlichen Teil des (Privat-)Lebens dar. Wenn Sie Vollzeit beschäftigt sind, stehen die Erfolgschancen schlecht, wenn Sie sich keinen detaillierten Stundenplan zurechtlegen. Der CFA Blog „300 hours“ empfiehlt eine wöchentliche Vorbereitungszeit von 12 bis 13 Stunden über einen Zeitraum von 26 Wochen. „Es gibt eine starke Korrelation zwischen dem Erfolg und dem Start des Lernens“, erzählt ein CFA-Coach, der früher als Trader bei der Deutschen Bank arbeitete.

6. Wer lange Arbeitszeiten hat, scheitert oftmals auch

Ist es wirklich realistisch 12 bis 13 Stunden pro Woche zu lernen, wenn Sie ohnehin schon eine Wochenarbeitszeit von 80 Stunden und mehr besitzen. „Es ist sinnlos irgendeinen CFA-Level in sechs Monaten bestehen zu wollen, wenn Sie nur drei Stunden Schlaf in der Nacht bekommen und 14 Stunden am Tag in M&A arbeiten – inklusive der Wochenenden“, erzählt ein Banker, der den CFA-Level I nach einer Vorbereitungszeit von 18 Monaten bestanden hat.

7. Sie scheitern, wenn Sie sich um die Übungsaufgaben drücken

Umso näher der Prüfungstermin rückt, desto mehr Zeit sollten Kandidaten mit den praktischen Übungen verbringen. Die Teilnahme an Probeexamen stellt einen wichtigen Schlüssel für erfolgreiche Prüfungen dar. „Dabei handelt es sich um den besten Weg um herauszufinden, wie gut Sie sind und woran Sie immer noch arbeiten müssen. Es vermittelt Ihnen auch Selbstvertrauen für den großen Tag“, erzählt ein Kandidat.

8. Sie scheitern, weil Sie ein „Drückeberger“ sind

Die Mehrheit der Kandidaten fällt beim ersten Prüfungsversuch durch. Wer die Examen zu allen drei Levels abgelegt hat, ist regelmäßig durch die ein oder andere Prüfung durchgefallen. Auch dabei handelt es sich um eine Form des Initiationsritus. So mancher Kandidat ist von einem erfolgreichen Bestehen geradezu besessen. Nur 6 Prozent gaben nach den Juni-Examen an, aufzugeben, falls sie scheitern sollten. Gerüchten zufolge soll es sogar jemanden geben, der den Level III 13 Mal wiederholen musste, bevor er endlich bestand. Hartnäckigkeit ist jedenfalls Trumpf.


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