Der neue Finanzplatz-Fokus der Helaba hat für Frankfurter Finanzprofis traurige Aussichten parat: Bis Ende 2016 sollen in der Mainmetropole 1300 Stellen bei Banken wegfallen. Share on twitter Damit sinkt der Anteil der Banken an der Beschäftigung der Stadt von 12 auf nur noch 11 Prozent. Im ersten Quartal 2014 – der aktuellsten Zahl – beschäftigten die Kreditinstitute hier noch 61.300 Mitarbeiter.
Aufgrund der niedrigen Zinsen und der steigenden Kosten in Folge der wachsenden Regulierung herrscht bei den meisten Banken massiver Kostendruck. Daher stehen hier die Zeichen bis auf weiteres auf Personalabbau. Der Ausbau Frankfurts zur europäischen Regulierungshauptstadt mit zuletzt 1000 neuen Stellen bei der Europäischen Zentralbank könne den Abbau nicht aufhalten.
Die Experten der Helaba gehen davon aus, dass die EZB auch in Zukunft „moderat“ Personal aufbauen wird. Während die EZB in 1998 mit nur 500 Arbeitsplätzen startete, beschäftigt die Einrichtung bald 3000 Mitarbeiter. Der jüngste Aufbau von 1000 Stellen in der einheitlichen Bankenaufsicht habe Lücken bei der benachbarten Bundesbank gerissen. „So ist auch bei der Deutschen Bundesbank in Frankfurt ein signifikanter Personalbedarf entstanden, der aufgrund der zügig aufgebauten neuen Aufsichtsstruktur noch nicht wieder gedeckt ist“, schreiben die Helaba-Volkswirte.
Dennoch könne sich Frankfurt im internationalen Konzert der Finanzplätze gut behaupten. „Die Ansiedlung der europäischen Bankenaufsicht am Main und die Einrichtung des ersten Renminbi-Handelszentrums im Euroraum haben die Position Frankfurts im internationalen Finanzplatz-Wettbewerb nachhaltig gestärkt“, heißt es von der Helaba. „Das deutsche Finanzzentrum wird immer mehr zum ‚Place to be‘ im internationalen Finanzgeschehen.“ Auch der Trend zu Filialschließungen in Deutschland betreffe Frankfurt nur unterproportional, da hier die Filialen an der Bankbeschäftigung nur einen geringen Anteil ausmachen.