Klammheimlich hat endlich auch die HSH Nordbank ihren Vergütungsbericht für 2013 online gestellt. Damit ist sie das Schlusslicht unter den fünf verbleibenden Landesbanken. Die anderen Institute hatten zumeist bereits vor Monaten die Zahlen veröffentlicht. Dennoch gewährt der Vergütungsbericht auch bei den Nordlichtern interessante Einblicke in die Vergütungspraxis.
Nachdem die HSH Nordbank die staatlichen Garantien Hamburgs und Schleswig-Holsteins angenommen hat, gilt hier eine Deckelung der Gesamtvergütungen bei 500.000 Euro. Kaum verwunderlich also, dass jeder der fünf Vorstände in 2013 exakt eine halbe Million nachhause trug.
Doch dies bedeutet keinesfalls, dass auch die übrigen Mitarbeiter eine Nullrunde bei den Boni durchmachen mussten. Die höchste variable Vergütung kassierten mit exakt 100.000 Euro die zehn sogenannten Risk Taker aus der Restructuring Unit. Unter Risk Takern versteht der Gesetzgeber Mitarbeiter, die eine besondere Verantwortung für Risiko und Erträge haben. Zusammen mit ihren Grundgehältern brachten es die zehn Spitzenverdiener aus der Restructuring Unit in 2013 auf insgesamt 300.000 Euro.
Ihre sechs Kollegen aus dem Bereich Schiffs-/Projekt- und Immobilienfinanzierung brachten es auf die gleiche Summe. Allerdings fiel hier der Bonus mit 83.333 Euro niedriger aus, während die Grundgehälter entsprechend höher lagen. Pikant ist dabei, dass die Bank ausgerechnet ihr Spitzenpersonal aus den beiden Problembereichen der Bank am üppigsten bezahlt.
Das gleiche Bild zeigt sich auch bei den restlichen Mitarbeitern der Bank. In der Restructuring Unit und der Schiffsfinanzierung belief sich die Gesamtvergütung – Gehälter plus Boni – auf durchschnittlich ziemlich genau 100.000 Euro. In der Gesamtbank sind es hingegen durchschnittlich nur etwa 80.000 Euro. Damit zahlte die HSH Nordbank unter allen Landesbanken in 2013 am besten, obgleich es die Landesbank mit den größten Problemen ist. Allerdings liegen die durchschnittlichen Vergütungen bei den hessischen Kollegen nur geringfügig niedriger.