Spätestens seit der Finanzkrise stehen Banker im Ruf gierig zu sein. Ganz oben auf der Liste der unzähligen Kritiker steht die Politik. Doch auch Berufspolitiker scheinen unangemessen hohen Honoraren nicht abgeneigt zu sein. So zahlte die Deutsche Bank dem ehemaligen US-Finanzminister Timothy Geithner für einen Vortrag vor Kunden in London nach Informationen der Financial Times die Kleinigkeit von 200.000 Dollar (ca. 155.000 Euro). Weder die Bank noch Geithner bestätigten dies indes.
Doch damit nicht genug. Angeblich soll Geithner für ähnliche Vorträge bei den US-Finanzhäusern Blacktstone und Warburg Pincus ebenfalls sechsstellige Honorare eingestrichen haben, womit sich das Gesamthonorar Geithners auf mindestens 400.000 US-Dollar beläuft, wie die Huffington Post betont. Das Pikante daran: Geithner kassierte als US-Finanzminister in 2012 gerade einmal schmale 199.700 Dollar (unter 155.000 Euro).
Horrende Honorare für Politiker sind indes auch in Deutschland nicht unbekannt. So sorgte der SPD-Kanzlerkandidat und eifrige Bankenkritiker Peer Steinbrück im vergangenen Jahr für Schlagzeilen, als er für eine Reihe von Vorträgen hohe Vergütungen einstrich. Besonders in die Kritik geriet Steinbrück mit einer Rede für die Bochumer Stadtwerke, für die er 25.000 Euro kassierte. Im Vergleich zu Geithner stellt dies indes Peanuts dar.
Als die teuersten Redner in Deutschland gelten die beiden ehemaligen SPD-Kanzler Helmut Schmidt und Gerhard Schröder, gefolgt von dem grünen Superstar Joschka Fischer. International als teuerste Redner gilt der frühere US-Präsident Bill Clinton.
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