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Der große Kahlschlag bei Julius Bär: Stellenabbau konzentriert sich auf die Schweiz

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Der starke Franken macht Julius Bär zu schaffen. Der Wealth Managing-Spezialist will daher etwa 200 Stellen durch „natürliche Fluktuation und Personalabbau“ streichen. Betroffen von dem Kahlschlag sind vor allem das Middle und Back Office, wie das Unternehmen bei der Präsentation des Jahresergebnisses am heutigen Montag (2. Februar) mitteilte. Auf diese Weise will Julius Bär seine jährlichen Kosten um 100 Mio. Franken senken. Da die Bank den Kahlschlag u.a. mit dem starken Franken begründet, dürfte der Rotstift vor allem bei den Schweizer Mitarbeitern kreisen.

Bereits im vergangenen Jahr ging der Umbau von Julius Bär im Zuge der Übernahme des International Wealth Management-Geschäfts von Merrill Lynch (IWM) vor allem auf Kosten der Schweizer Beschäftigten. Während die Mitarbeiterzahl 2014 global um 2,7 Prozent auf 5427 sank, purzelte er in der Schweiz um sogar 5,8 Prozent auf 3076.

Hinter den Nettozahlen verbergen sich allerdings deutlich größere Bewegungen. So seien 166 Mitarbeiter von IWM neu zu Julius Bär gestoßen; umgekehrt verließen die Gruppe 564 Beschäftigte. Die Bank errechnet eine „mit der Integration verbundene Reduktion von 398 Vollzeitstellen“.

Der Kahlschlag beim Personal hat immerhin dazu geführt, dass sich die Geschäftszahlen der Zürcher Bank blicken lassen können. So konnte die Bank ihren Vorsteuergewinn um 21 Prozent auf 706 Mio. Franken steigern. Die verwalteten Vermögen kletterten um 14 Prozent auf 291 Mrd. Franken und auch die Aufwands-Ertrags-Quote lag mit exakt 69,9 Prozent gerade noch im selbstgesteckten Zielkorridor von 65 bis 70 Prozent. Julius Bär musste also für jeden Franken Ertrag knapp 70 Rappen ausgeben.

Die Bruttoertragsquote verschlechterte sich indes von 96 auf 94 Basispunkte. Die Geschäftszahlen 2014 enthalten jedoch noch nicht die negativen Effekte durch die Frankenfreigabe, die erst im Januar erfolgte. Denn der Hauptteil der verwalteten Vermögen notiert in Fremdwährungen wie Euro oder Dollar, während der Großteil der Kosten in teuren Franken bestritten werden muss.

Trotz der Schwierigkeiten zeigt der Trend bei der Mitarbeitervergütung klar nach oben. So kletterten die Ausgaben für die Bruttozuwendungen (Grundgehälter plus Boni) in 2014 gegenüber dem Vorjahr um 17 Prozent auf  981 Mio. Franken. Da die Beschäftigung im gleichen Zeitraum sank, ging es bei den Bruttovergütungen pro Kopf sogar um 20 Prozent auf knapp 187.000 Franken bergauf.

Unterdessen scheint die Bank bei der Modernisierung ihrer veralteten IT-Ausstattung voranzukommen. Julius Bär meldete, die Kernbankensoftware des Genfer Anbieters Temenos einführen zu wollen. Diese solle ggf. durch fremde Elemente ergänzt werden. Die Umstellung auf Temenos soll in Asien beginnen.



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