Die haussierenden Aktienmärkte haben der Schweizer Boutique Bellevue steigende Gewinne beschert. Das Vorsteuerergebnis kletterte im vergangenen Jahr um 65 Prozent auf 11,6 Mio. Franken. Da die Bank gerade einmal 78 Mitarbeiter zählt, stellen dies immerhin etwa 178.000 Franken pro Kopf dar.
Auch die Erträge kletterten in 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent auf 57,3 Mio. Franken. Der Geldsegen geht jedoch zum Teil auf die Akquisition der Adamant Biomedical Investments zurück. Die Aufwands-Ertrags-Quote fällt mit 82,4 Prozent niedriger als im Vorjahr, aber immer noch zu hoch aus. Auch die Eigenkapitalrendite von 7,4 Prozent dürfte den Aktionären kaum genügen.
Bei der Bezahlung kann sich die Aktienboutique aus Küsnacht allerdings blicken lassen. Laut dem Geschäftsbericht ließ Bellevue für jeden Mitarbeiter Bruttovergütungen (Gehalt plus Bonis) von durchschnittlich immerhin über 285.000 Franken springen, was einen Aufschlag gegenüber dem Vorjahr von über 37.000 Franken bedeutet.
Mit einem Personalaufwand pro Kopf von über 323.000 Franken kann sich die Minibank im Vergleich zu den größeren Schweizer Banken durchaus blicken lassen. Im Personalaufwand sind neben Gehältern und Boni auch noch Sozialleistungen enthalten.
Während die Mitarbeiterzahl in 2014 leicht nachgab, stehen die Chancen auf einen Personalaufbau im laufenden Jahr gut. So klagt die Bank in einer Medienmitteilung über „personelle Engpässe in den Bereichen Research und Sales“ im Corporate Finance-Geschäft. Laut Finanzchef Daniel Koller sei der Engpass nur temporärer Natur gewesen und mittlerweile geschlossen worden. „Es ist bei uns Usanz, dass wir in den meisten Fällen Mitarbeiter über persönliche Kontakte rekrutieren, andernfalls nach Möglichkeit direkt mit eigenen Inseraten“, sagte Koller.