Goldman Sachs gilt als typischer Repräsentant des angelsächsischen Investment Bankings. Dennoch spricht sich das Institut vehement für den Verbleib Großbritanniens in der EU aus. „Die City of London ist einer der größten Profiteure der europäischen Einigung“, betonte Richard Gnodde in einem Unternehmenspodcast. Gnodde ist immerhin Co-CEO of Goldman Sachs International und Co-Head der Investment Banking Division.
Laut Gnodde beschäftigt Goldman Sachs auf der Insel rund 6000 Mitarbeiter, womit 90 Prozent aller europäischen Angestellten in Großbritannien angesiedelt seien. Umgekehrt stehe das Vereinigte Königreich für gerade einmal 30 Prozent der Erträge der Weltregion. Falls Großbritannien in dem angekündigten Referendum für einen Austritt aus der Gemeinschaft stimme, dann würde die EU sicher über die Regulierung dafür sorgen, dass die führenden Finanzzentren sich innerhalb der Gemeinschaft befänden.
Goldman Sachs müsste dann vor allem Jobs mit Kundenkontakt in die Eurozone verlegen. Dagegen könnten Tradingjobs vermutlich auch weiterhin in London verbleiben. Allerdings sei es noch zu früh zu sagen, wohin die Jobs gehen würden. „Frankfurt würde von einem solchen Szenario sicher profitieren“, ergänzte Gnodde jedoch.
Goldman Sachs unterhalte in New York, London, Tokio und auch Hongkong „Hubs“, an denen die Beschäftigten konzentriert seien. Vor dem europäischen Binnenmarkt wären die Jobs über ganz Europa verteilt gewesen, was ineffizient gewesen sei.