Die wachsende Regulierung zwingt die Banken in der Compliance und ähnlichen Bereichen massiv Personal aufzubauen. Besonders eindrucksvoll belegt diesen Trend das Halbjahresergebnis der DZ Bank. Der Konzern beschäftigte im ersten Halbjahr durchschnittlich 29.911 Mitarbeiter, was 410 mehr als im Vorjahreszeitraum waren. Eine Unternehmenssprecherin führte diese Entwicklung auf die zunehmende Regulierung zurück. „Der Prozess ist noch nicht abgeschlossen”, ergänzte die Sprecherin. Eine genaue Prognose des Stellenaufbaus lasse sich nicht abgeben.
Von daher verwundert es kaum, dass der Personalaufwand um 30 Mio. auf 799 Mio. zulegte. Für jeden Beschäftigten ließ der Konzern also durchschnittlich keine 27.000 Euro springen. In unserem Ranking „Welche deutsche Bank im ersten Halbjahr am besten gezahlt hat“ schneidet die DZ Bank damit besonders schwach ab. Dies liegt aber auch daran, dass neben der eigentlichen Bank auch andere Aktivitäten wie die R+V Versicherung zum Konzern gehören, in denen das Vergütungsniveau oft niedriger ausfällt als im Banking. Außerdem sind die Beschäftigtenzahlen der DZ Bank nicht teilzeitbereinigt.
Ansonsten kann sich das Vorsteuerergebnis des Konzerns mit 1,3 Mrd. Euro durchaus sehen lassen, obgleich es deutlich unter den 1,7 Mrd. Euro aus dem Vorjahreszeitraum lag. Einen Grund hierfür stellt die Bankenabgabe dar, die von 14 auf 143 Mio. Euro anschwoll. Außerdem konnte der Konzern im vergangenen Jahr einige Sondereffekte wie z.B. einen Gewinn von 104 Mio. Euro aus dem Verkauf ihrer Anteile an der französischen Investmentbank Natixis verbuchen.
Daher halbierte sich das Vorsteuerergebnis der eigentlichen DZ Bank auf 266 Mio. Euro. Dagegen kletterte der Ergebnisbeitrag von Union Investment um 18 Prozent auf 340 Mio. Euro, womit die Asset Management-Gesellschaft von den hohen Aktienkursen profitierte. Bei Schwäbisch Hall und der R+V Versicherung erhöhte sich das Ergebnis leicht auf 211 Mio. bzw. 356 Mio. Euro.