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Die sechs schwierigsten Fragen aus Vorstellungsgesprächen und wie Sie damit umgehen

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Auf die schwierigsten Fragen in Vorstellungsgesprächen gibt es häufig keine einzig richtige Antwort. Zwar wird in Vorstellungsgesprächen regelmäßig auch nach Fachkenntnissen gefragt, doch auf diese sollten Sie als Finanzprofi die Antworten wissen.

Die Fragen, mit denen die Kandidaten eher straucheln, drehen sich meist um den ganzen Ballast, den man im Laufe der Jahre im Lebenslauf angesammelt hat: Schwächen, Lücken und Fehlschläge. Darüber hinaus werden die Bewerber in nahezu allen Vorstellungsgesprächen mit derartigen Fragen konfrontiert.

Wir haben mit den Karrierecoaches Hallie Crawford sowie Charles Moldenhauer von Executive Training in Atlanta über die klassischen Stressfragen gesprochen und wie Bewerber diese geschickt beantworten:

1. Wie lauten Ihre Schwächen und wie gehen Sie damit um?

Crawford: Sie sollten niemals behaupten, keine Schwächen aufzuweisen oder zu Ausweichantworten wie „Ich arbeite zu hart“ greifen. Vielmehr sollten Sie über Ihre tatsächlichen Schwächen sprechen,  z.B. nicht die richtigen Prioritäten zu setzen oder Ihrer Zeit falsch einzuteilen. Diese Schwächen sollten jedoch nicht so gravierend ausfallen, dass Sie Ihre Fähigkeit in Frage stellen, die Aufgabe tatsächlich zu erledigen. Weiter sollten Sie sich darauf konzentrieren, wie Sie Ihre Schwächen bewältigen wollen. Sie können beispielsweise erzählen, wie Sie mit Kalendern und Arbeitsplänen versuchen, Ihr Zeitmanagement zu optimieren.

Moldenhauer:  Erläutern Sie ein konkretes Problem und wie Sie versucht haben es zu lösen. Geben Sie auch Ergebnisse an – am besten finanzielle. Wie Ihnen der Turnaround bei einer Kundenbeziehung gelungen ist, stellt ein gutes Beispiel dar. Sie sollten Ihre eigene Sicht der Dinge darlegen, wie Sie die Sache angegangen sind und zu welchen Resultaten Sie gelangten. Anschließend sollten Sie erläutern, wie Siedie Sache auch weiterhin verbessern.

2. Was ist in Ihrem alten Job falsch gelaufen?

Crawford: Sie sollten ehrlich sein, aber Sie müssen es nicht in allen Details ausführen – wenn Sie z.B. nicht mit Ihrem Chef zurechtgekommen sind. Reden Sie nicht schlecht von Ihrem alten Arbeitgeber.  Sprechen Sie vielmehr von der Unternehmenskultur,  mangelnden Karriereaussichten, von divergierenden Meinungen über die Zukunft des Unternehmens – was Sie natürlich begründen müssen – und dann sollten Sie rasch dazu übergehen zu erzählen, in welche Richtung Sie wollen.

Moldenhauer: Für die Finanzdienstleistungen ist eine nachweisbare Performance von entscheidender Bedeutung.  Erläutern Sie also, was nicht funktionierte und wie sie bessere Ergebnisse erzielt haben. Erläutern Sie auch die Gründe, wieso etwas nicht funktionierte, was Sie unternommen haben und wie die finanziellen Ergebnisse aussahen. Jeder verfügt über Schwachpunkte. Daher können Sie diese auch beschreiben und darlegen, wie Sie zu einem besseren Angestellten geworden sind. In der Branche kennt jeder jeden. Daher müssen Sie sicherstellen, dass Ihre Darstellung auch bestätigt wird.

3. Wieso haben Sie ein Loch in Ihrem Lebenslauf?

Crawford: Auch auf diese Frage müssen Sie eine ehrliche Antwort geben – wie immer diese aussehen mag.  Aufgrund der Krise bringen die Arbeitgeber hierfür mehr Verständnis als in der Vergangenheit auf.

Moldenhauer: Obgleich durch die Rezession Lücken im Lebenslauf weit verbreitet sind, müssen Sie zeigen, dass Sie in der Auszeit etwas Sinnvolles unternommen haben. Dabei können Sie an Ihren Kompetenzen, Qualifikationen und Beziehungen gearbeitet haben. Sie müssen aber auch belegen, dass Sie produktiv waren. Dagegen sollten Sie die Zeit, die Sie mit Urlaub und Erholung verbrachten, nur kurz streifen. Falls Sie als Consultant tätig gewesen sind, dann sollten Sie erzählen, was Sie daraus gelernt haben. Erzählen Sie nicht, dass Sie dabei nur wenig Geld verdienten.

4. Wieso suchen Sie sich keinen Job in Ihrem Spezialgebiet?

Crawford: Darauf können Sie antworten, dass Sie ein wenig mit Selbstfindung beschäftigt waren, nicht wirklich ausgelastet waren oder Ihr Talent in dem betreffenden Bereich nicht genug genutzt wurde und Sie feststellen mussten, dass dies nicht den richtigen Weg für Sie darstellte. Bei einigen meiner  Kunden waren die Arbeitgeber sogar beeindruckt, dass sie sich die Zeit genommen haben, um den für sie richtigen Weg zu finden. Eine weitere gute Begründung besteht darin,  dass man seine Kompetenzen erweitern wolle.

Moldenhauer: Zeigen Sie, wie Sie Ihre Finanzkenntnisse, Organisationsfähigkeiten und Marktkenntnisse in dem neuen Gebiet einsetzen können. Erzählen Sie von Ihrer Begeisterung für das Unternehmen und seinem Zukunftspotenzial. Und legen Sie auch dar, welche Energie Sie aus den neuen Herausforderungen ziehen.

5. Erzählen Sie, welche Risiken Sie in Ihrem alten Job eingegangen sind

Crawford: Auch hierbei sollen Sie keine Antwort abliefern, mit der Sie Ihre Jobchancen aufs Spiel setzen. So sollten Sie z.B. nichts Unmoralisches angeben. Sie können einfach erzählen, wie Sie einen Kunden angerufen und eine Entscheidung gefällt haben, ohne vorher Rücksprache mit ihrem Vorgesetzten gehalten zu haben und wie Sie letztlich doch erfolgreich waren. Sie sollten zeigen, wie Sie ein Risiko eingegangen sind und der Erfolg Ihnen Recht gab. Weiter sollten Sie sagen, dass Sie es beim nächsten Mal anders machen würden.

Moldenhauer: Legen Sie dar, wie Sie Ihre Beziehungen innerhalb des Unternehmens genutzt haben, um Unterstützung zu erhalten oder die Denkweise zu verändern. Es kann sich um eine neue Idee für Fortbildungen, Produktentwicklungen oder Vertrieb handeln. Weiter sollten Sie herausstreichen, wie Sie Ihre Idee gegen Kritik verteidigten und wie Ihnen diese Erfahrung später weitergeholfen hat.

6. Was gefällt Ihnen an dem Unternehmen?

Crawford: Hierbei sollten Sie Ihre Hausaufgaben gemacht haben und ebenfalls ehrlich sein. Informieren Sie sich über die Unternehmenskultur, die Reputation, das Geschäftsgebiet, die Ziele, Werte und Wachstumschancen. Sie sollten eine wohldurchdachte Antwort parat halten und keine Standardantwort abliefern. Erläutern Sie, was für Sie wichtig ist.

Moldenhauer: Erzählen Sie von der Reputation des Unternehmens und wie Sie gut dazu passen würden. Falls Sie beispielsweise im Ruf stehen, aggressiv zu sein, dann können Sie begründen, wieso dies zu ihnen passt. Dabei sollten Sie indes zuckersüße Antworten vermeiden – die Branche ist viel zu komplex, um allzu oberflächliche Antworten zu akzeptieren.

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