Es gibt sie noch, Banken, die Personal aufbauen. Ein prominentes Beispiel hierfür stellt die LGT aus Liechtenstein dar. Für das laufende Jahr plant die LGT mit 100 neuen Stellen. „Alle wollen Front Office-orientiertes Personal”, sagt ein Sprecher. „Das ist aber leider gar nicht so leicht zu finden.” Der Stellenaufbau werde indes nur umgesetzt, falls passendes Personal verfügbar sei. Dies würde dann auch den Aufbau von entsprechenden Supportfunktionen erfordern.
Schon in 2015 hat die Bank exakt 131 Stellen geschaffen. Damit erhöhte sich die Mitarbeiterzahl um 6,1 Prozent auf 2212 Beschäftigte. Ende des alten Jahrtausends beschäftigte die LGT noch 662 Mitarbeiter. Das Gros des Wachstums fand im Ausland statt, wo sich die Mitarbeiterzahl von 66 auf 1355 verzwanzigfachte.
Auch die Geschäftszahlen können sich sehen lassen. So kletterte der Konzerngewinn um 27,9 Prozent auf 211 Mio. Franken. Die Cash Cow des Unternehmens stellt das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft dar, welches um 11,7 Prozent auf 784 Mio. Euro zulegte. Das Handelsgeschäft kletterte um 16,2 Prozent auf über 250 Mio. Franken. Erstaunlich ist hingegen, dass der Zinsüberschuss trotz der Niedrigzinsphase um stolze 24,7 Prozent auf gut 115 Mio. Euro emporschnellte. Die Gesamterträge beliefen sich auf 1149 Mio. Franken, was 14 Prozent mehr als im Vorjahr waren.
Trotz des guten Gewinns legten die Personalkosten unterproportional zu. Jeder Mitarbeiter kassierte in 2015 durchschnittlich knapp 286.000 Franken, was leicht unter dem Vorjahresniveau liegt – und das obgleich die Boni nach Unternehmensangaben zunahmen. Die Kosten scheinen die Liechtensteiner jedenfalls im Griff zu haben. Die Aufwands-Ertragsquote verbesserte sich von 75,3 auf 71,2 Prozent. Für jeden Franken Ertrag musste die LGT also nur gut 71 Rappen ausgeben.
Der Wachstumskurs soll auch in 2016 weitergehen, wie LGT-Chef Prinz Max von und zu Liechtenstein versicherte. So will die Bank 75 Prozent des Londoner Vermögensverwalters Vestra Wealth LLP mit 234 Beschäftigten übernehmen.