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Die gefährlichen Jobs bei der UBS, BNP Paribas und HSBC

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Das erste Quartal läuft nicht so gut für die Investmentbanken. Falls es dafür irgendwelche Zweifel geben konnte, braucht man nur auf die heutigen Folien von der Präsentation zum ersten Quartal bei der BNP Paribas schauen: ‚ sehr herausforderndes Marktumfeld in Europa in diesem Quartal ‘ heißt es dort in großen Lettern unter dem Abschnitt zum Corporate und Investmentbanking (CIB). Um es zu verdeutlichen, steht da weiter: ‚Schwaches Geschäftsniveau in diesem Quartal‘.

Folglich fielen die Erlöse bei der französischen Bank  im Corporate und Investmentbanking (CIB) im Vergleich zum Vorjahr um 19 Prozent.  Bei UBS und HSBC, die heute ebenfalls Zahlen brachten, lagen die Dinge auch nicht besser. Beim Investmentbanking der UBS gingen die Erlöse um 29 Prozent nach unten. Für die HSBC gingen die Erlöse in Global Banking and Markets etwas moderater zurück. Sie fielen um 12 Prozent – bei allen drei ging das Geschäft zurück.

Die Jobs im Investmentbanking und Markets scheinen jetzt bei BNP Paribas und UBS am prekärsten

Der Anteil der Kosten an den Erlösen legte bei allen dreien zu. Jedoch wuchsen sie bei  BNP Paribas und UBS am meisten, wo sie mittlerweile beim Investmentbanking 84 und 87 Prozent betragen.

Schlimmer noch ist, dass die steigenden Kosten im Investmentbanking der UBS anfielen, obwohl bei den Gehältern gekürzt wurde. Die Zahlungen pro Kopf sanken vom ersten Quartal 2015 (£137.000/$201.000) um 26 Prozent auf 140.000 Franken im ersten Quartal 2016. Dieser Rückgang war so dramatisch, dass Analysten heute bei der Konferenz fragten, ob die UBS die Boni komplett gestrichen hätte. Laut CEO Sergio Ermotti hat das die Bank nicht getan, doch müsse die Bank handeln, um die Kosten zurück in den Bereich der selbst avisierten 70-80 Prozent zu bringen.

Die Jobs in London sehen bei der UBS wackelig aus

Wenn sie in London für die UBS arbeiten, haben sie allen Grund verängstigt zu sein. Wie der Chart unten zeigt, ist das Geschäft der UBS in der EMEA-Zone nicht profitabel und das wird bekanntermaßen hauptsächlich in London abgewickelt. In dieser Region betragen die Kosten im ersten Quartal 100 Prozent der Erlöse – in der Schweiz sind es gerade einmal 50 Prozent.

Die UBS plant bis 2017 2,1 Mrd. Schweizer Franken (2,2 Mrd. US-Dollar) einzusparen. Im ersten Quartal wurden nur 1,2 Mrd. Schweizer Franken eingespart. Während des heutigen Gesprächs sagte Ermotti, dass das Unternehmen auf ‚Kosten, nicht Anzahl der Mitarbeiter‘ fokussiert sei und dass das Unternehmen ‚zunehmend die Mitarbeiterzahlen in Hochpreiszonen auf Servicezentren verlagere.‘

London ist so eine Hochpreiszone und die UBS muss die Kosten im Investmentbanking für die EMEA-Zone dringend reduzieren. Wenn sie in London arbeiten und ihr Job nach Ungarn verlagert werden könnte, sind ihre Tage gezählt. Wenn sie für die Investmentbank der UBS in der Schweiz arbeiten, brauchen sie sich diese Sorgen nicht machen.

Bei der UBS wackeln die Jobs im Compliance, bei der BNP Paribas wackeln sie noch nicht

Berichten der Financial News (link: http://www.efinancialnews.com/story/2016-05-03/banks-cost-cutting-drive-hits-compliance?mod=home-top) zufolge verkleinern Banken ihre Compliance-Abteilungen. Die UBS scheint dafür ein idealtypisches Beispiel zu sein. Während die Bank mit ihren Kosten hadert, werden die regulatorischen Kosten heftig beschnitten.

Die UBS hat im ersten Quartal in der Investment Bank die Ausgaben fürs Compliance nicht gerade explosionsartig gesteigert, doch in den vorherigen Jahren hatte sie genau das gemacht. Wie der Chart unten zeigt, haben sich die Kosten für Etablierung und den Betrieb der regulatorischen Abteilungen zwischen 2013 und 2015 auf 1,2 Mrd. Schweizer Franken verdreifacht.

Die UBS verkündete, dass sie die Mitarbeiterzahl in der Compliance in den ersten drei Monaten 2016 erhöht hätte. Dennoch rechne man für die Zukunft mit sinkenden Kosten in diesem Bereich. Die Kosten für regulatorischen Aufbau sollen bei der UBS wegfallen und die laufenden Kosten sich bei zusätzlichen 200 Mill. Schweizer Franken im Jahr stabilisieren. Wenn das der Fall ist, wird es in der nahen Zukunft einen starken Einschnitt bei den Compliance-Abteilungen der UBS geben.

Die BNP Paribas gibt noch vergleichsweise viel für Regulierung aus. Die französische Bank meldete heute, dass die Beschäftigtenzahl in Compliance und Kontrollfunktionen im Vergleich zum ersten Quartal 2015 um 2.800 gestiegen ist. Für den Moment beabsichtigt man die Kosten im Unternehmen um 300 Mill. Euro (USDollar 348 Mill.) zu senken, damit die höheren Ausgaben für diesen Beschäftigungsschub in der Compliance ausgeglichen werden. Langfristig kann man erwarten, dass die BNP Paribas der UBS folgen wird und die Kosten in den regulatorischen Bereichen runterfahren wird.

Zinshändler scheinen sicher zu sein, Kredithändler, außer bei der BNP Paribas, nicht

Zinshändler haben im vergangenen Quartal bei der UBS wieder einmal ihre Standhaftigkeit bewiesen. Während dieses Geschäft bei anderen ins Stolpern geriet (link: http://news.efinancialcareers.com/us-en/243553/rbs-trader-pay/), haben die Händler bei der UBS ihre Erlöse mit Zinsen um 21 Prozent steigern können, gleichzeitig schrumpfte das Ergebnis bei den Krediten jedoch im Jahresvergleich um 37 Prozent.

Die UBS gibt keine detaillierten Zahlen bei Fixed Income heraus. Die kombinierten Erlöse (Zinsen, Kredite und Devisen) lagen im ersten Quartal um 33 Prozent tiefer als noch im gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor. Fixed Income hat sich bei der BNP Paribas im Vergleich dazu gut geschlagen. Die Erlöse sanken um läppische 14 Prozent und die Bank beschrieb die gute Performance bei Krediten und Zinsen als die hauptsächlichen Gründe.

Equityhändler müssen die Röcke raffen – besonders bei BNP und HSBC

Falls Equityhändler dachten, sie wären sicher, haben sie sich geirrt. Bank of America, Citi und Nomura bauen bereits bei Sales und Trading im Bereich Equity ab. BNP Paribas und HSBC folgen sicherlich bald. Die Erlöse in Equity und Premiumleistungen fielen bei der BNP Paribas im ersten Quartal um 41 Prozent – deutlich mehr, als im Bereich Fixed Income. Bei HSBC ging es um 34 Prozent abwärts.

Die Equityhändler der UBS haben vergleichsweise gut abgeschnitten – lediglich 20 Prozent ging es dort zurück. Headhunter berichten jedoch, dass die Bank dennoch Personalkürzungen plant. (http://news.efinancialcareers.com/uk-en/242324/baml-cut-heads-of-emea-equities-business-as-citi-said-to-prepare-cuts-too/)

Die Banker im M&A der UBS performen trotz den ganzen Einstellungen nicht so gut

Trotz beträchtlichen Anstrengungen durch Andrea Orcel (CEO Investmentbanking und ehemaliger aus dem M&A-Geschäft) das Investmentbanking zu stärken, sieht es bei dieser Abteilung nicht allzu rosig aus.

Im Jahresvergleich sanken die Erlöse im ersten Quartal bei der UBS von 2015 bis 2016 um 50 Prozent. Zum Vergleich: Morgan Stanley konnte in der gleichen Zeit um 25 Prozent zulegen. Diese Differenz kann möglicherweise mit einem freundlicheren Klima für das M&A-Geschäft in den USA erklärt werden – auch wenn das M&A der Deutschen Bank im ersten Quartal 4 Prozent bei den Erlösen aufsatteln konnte. Vielleicht ist es für die UBS Zeit ihre M&A-Banker nochmal aufzurüsten?

Photo credit: precarious by Hsing Wei is licensed under CC BY 2.0.


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