Wie bei so vielen anderen Karrierewegen auch basiert der Erfolg in den Finanzdienstleistungen auf zwei Punkten: Was Sie wissen und wen Sie kennen. Das „was“ hängt vom eigenen Lerneifer, dem Durchhaltewillen und der Erfahrung ab. Je mehr Sie lesen und je mehr Situationen Sie erlebt haben, die jenseits Ihrer Komfortzone lagen, umso besser werden Sie in Ihrem Job.
Was das „wen“ betrifft, können Sie auch einiges unternehmen, um Ihre Chancen zu verbessern. Die oberen Ränge der Finanzdienstleistungen haben oft ein elitäres Image. Es handle sich um eine Nische, in die man nur schwer hineinkomme. Entweder gehöre man dazu oder eben nicht. Doch das stimmt nicht! Die besten Leute in der Branche besitzen drei entscheidende Kommunikationskompetenzen: Sie sind höflich, pro-aktiv und vor allem hartnäckig.
Ich arbeite als Associate in M&A und gehöre zu den Glücklichen, die Zugang zu Personen haben, die mich an ihren Erfahrungen und ihrem Rat teilhaben lassen. Diese Leute haben mir dabei geholfen, meinen Studienschwerpunkt zu finden (Accouting und Finance) und meine Uni (Warwick). Sie halfen mir auch beim Einstieg in M&A (Ich habe drei Schnupperpraktika im Frühjahr und ein Sommerpraktikum absolviert und leitete den Börsenclub). Schließlich haben Sie mir dabei geholfen, zwei Unternehmen zu gründen. Dabei bin ich höflich, pro-aktiv und hartnäckig gewesen, allerdings habe ich auch viel Energie darauf verwendet, die richtigen Leute zu finden, von denen ich lernen konnte.
Doch wie lassen sich Mentoren finden? Zunächst versuchte ich anderen gegenüber hilfreich zu sein. Wann immer ich auch jemanden neues getroffen habe, habe ich mir überlegt, wie ich ihm helfen konnte. Konnte ich ihm Einsichten in die Wünsche meiner Generation verschaffen oder konnte ich ihm talentierte Kollegen vorstellen?
Zweitens habe ich mich nicht auf den Weg gemacht, Mentoren zu finden. Als ich Leute getroffen habe, wollte ich gar keine neuen Jobchancen finden oder meine Karriere vorantreiben. Ich wollte eigentlich nur Spaß haben. Mein Networking fand also nur auf Partys und in Bars statt, wo ich Kontakte fand, von denen einige sogar meine Freunde geworden sind.
Drittens habe ich auch nicht versucht, etwas zu erzwingen. Ich habe mich nicht mit Leuten in der Absicht abgegeben, etwas für meine Karriere herauszuholen. Ich bin auch nicht in Kontakt geblieben. Auf diese Weise habe ich Freunde gefunden, die nicht besonders karriererelevant sind, die mir aber in anderen Aspekten meines Lebens weitergeholfen haben.
Wenn ich ausgehe, möchte ich vor allem Spaß haben und interessante Leute kennenlernen, ihnen möchte ich helfen und anschließend überlege ich mir, ob ich sie wiedersehen möchte und nicht ob ich sie wiedersehen muss. Alles andere folgt später. Glaubt mir!
Surojit ist Mitbegründer von Guidelighter, eine Networking- und Mentoring-Website, die Studenten mit Mentoren zusammenbringen will.