Das Wealth Management durchlebt schwierige Zeiten. Der Anlagenotstand schlägt 2016 voll auf die Vermögensentwicklung durch. Nach dem neuen Global Wealth Report der Credit Suisse kletterten die Vermögen weltweit binnen Jahresfrist gerade einmal um 1,4 Prozent auf 256 Billionen US-Dollar. Die regionalen Unterschiede fallen beträchtlich aus. Während die Vermögen in Europa um 1,7 Prozent auf 73,3 Billionen Dollar nachgaben, legten sie in Nordamerika um 2 Prozent auf 92,4 Billionen Dollar zu. Noch interessanter ist die Entwicklung im asiatisch-pazifischen Raum. Dort schossen die Vermögen um 8,3 Prozent auf 53,5 Billionen nach oben. Allerdings sind hierin die Zahlen von China und Indien nicht enthalten. Die erfolgsverwöhnten Chinesen mussten 2016 sogar ein Minus von 2,8 Prozent auf 23,4 Bio. Dollar verkraften.
Für die Beschäftigten der Branche dürfte die Zahl der Millionäre nach Land noch interessanter sein. Schließlich handelt es sich hierbei um ihre Klientel. Die Credit Suisse wagt dabei auch eine Prognose, wie sich deren Zahl bis 2021 verändern wird. Demnach wird die Zahl der Millionäre in fünf Jahren in China um 73 Prozent auf 1,6 Mio. und in Australien um 54 Prozent auf 1,1 Mio. steigen.
Dagegen stellt die Schweiz hierbei ein Schlusslicht dar. Zwar weisen die Eidgenossen mit 716.000 Millionären die weltweit höchste Millionärsdichte auf. Allerdings wird sich ihre Zahl bis 2021 nur um 14 Prozent erhöhen. Für Deutschland wird ein Anstieg um 30 Prozent auf 2,1 Mio. Vermögensmillionäre erwartet.
Klar ist jedenfalls, dass das nordamerikanische Wealth Management aufgrund der dort angehäuften Vermögen und das asiatisch-pazifische aufgrund seiner Wachstumsraten auch in den kommenden fünf Jahren die lukrativsten Betätigungsfelder für Wealth Manager darstellen.
Beim Durchschnittsvermögen liegt die Schweiz mit 561.900 Dollar pro Erwachsenem weit vor den USA mit 344.700 Dollar. Obgleich Deutschland regelmäßig als Konjunkturlokomotive Europas bezeichnet wird, fallen die Durchschnittsvermögen hierzulande mit 185.200 Dollar eher bescheiden aus. Im kriselnden Frankreich sind es beispielsweise 244.400 Dollar.
Alle Wealth Manager drängen ins Geschäft mit den Ultra-high net worth individuals (UNHWI), die ein Vermögen von mindestens 50 Mio. Dollar mitbringen. Schweizer Brancheninsider berichten unterdessen, dass aufgrund der harten Konkurrenz und der gestiegenen Kostensensibilität der Superreichen das Geschäft immer schwieriger werde. Von den weltweit 140.900 Superreichen stammt übrigens die Hälfte allein aus den USA.