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Frohes Neujahr? Die heißesten Job-Trends 2017

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Die Weihnachtsgans steht noch nicht einmal auf dem Tisch, dennoch ist der Startschuss in die Bewerbungssaison 2017 bereits gefallen. „Wir haben die ersten Besetzungsaufträge für das neue Jahr schon Anfang Dezember erhalten“, berichtet Headhunter Thomas von Ciriacy-Wantrup von Fricke Finance & Legal in Frankfurt. „In der Vergangenheit war das erst ab Januar der Fall.“ Doch welche Chancen bringt das neue Jahr und welche Trends werden den Arbeitsmarkt für Finanzprofis dominieren? Wir haben Headhunter nach ihren Prognosen für das neue Jahr gefragt. Hier die Ergebnisse.

Strukturwandel als Chance

„Trotz all der Sparprogramme der Banken ist 2016 besser gelaufen als erwartet“, sagt Personalberater Andreas Krischke von Indigo Headhunters in Frankfurt. „Der Strukturwandel bei Banken und Finanzdienstleistern wirkt sich positiv auf unser Geschäft aus.“ So sorgten beispielsweise Fintechs und die Reaktionen der Banken auf die neuen Wettbewerber für Bewegung auf dem Arbeitsmarkt. Obgleich es Banken und Finanzdienstleistern nicht gut gehe, ergäben sich so regelmäßig neue Chancen.

Hiring Freeze vor dem Ende?

Laut Headhunter Aleksandar Rakovic von Robert Walters in Frankfurt ist das zweite Halbjahr 2016 etwas ruhiger verlaufen als das erste. „Nach Brexit und der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten haben sich die Arbeitgeber bei ihren Einstellungsplänen zunächst einmal zurückgehalten“, berichtet Rakovic. Die jüngsten Wirtschaftsdaten und auch die Hausse im DAX sprächen dafür, dass die Befürchtungen überzogen waren. „Daher stehen die Chancen gut, dass wir zu Jahresanfang mehr Einstellungen sehen werden“, sagt Rakovic. Zuletzt hätten vor allem kleinere Institute angeheuert. Rakovic hofft, dass auch die größeren Finanzdienstleister nachziehen werden.

Einzelne Unternehmen setzen immer noch auf Wachstum

„Wir sehen einzelne Unternehmen, die für ihre Wachstumspläne neues Personal suchen“, erzählt von Ciriacy Wantrup. „Das ist per se ein gutes Zeichen.“ Es gehe also nicht allein um die Wiederbesetzung frei werdender Stellen, sondern es würden vereinzelt neue Stellen geschaffen. „Allerdings können wir nicht erkennen, dass dies für ganze Sektoren gilt. Es handelt sich eher um einzelne Unternehmen“, schränkt von Ciriacy-Wantrup ein.

In M&A sind Juniors weiter begehrt

„In M&A wird sowohl von Boutiquen als auch von Großbanken in Frankfurt und London weiter gesucht werden. Ich habe bereits die ersten Suchaufträge für 2017 erhalten“, berichtet Headhunter Dirk Albütz von Fibance in Frankfurt. „Gesucht sind vor allem M&A-Profis mit drei bis sechs Jahren Berufserfahrung. Besonders gefragt sind Senior Associates oder Junior Vice Presidents“. Die Unternehmen suchten Leute, die kurz davor stehen, Projektverantwortung zu übernehmen oder gerade übernommen haben.

Neben den Großbanken, Boutiquen und den Big 4 seien im Bereich M&A-Advisory die kleineren Wettbewerber der Big 4 wie z.B. Duff & Phelps aktiv. Großunternehmen aus DAX, MDAX sowie nicht-börsennotierte Unternehmen mit Milliardenumsatz wollten ihre Corporate Finance-Abteilungen mit M&A-Experten verstärken. Dagegen rechnet Albütz in Leveraged Finance mit geringerer Nachfrage. „Von meinen Kunden höre ich hierzu immer wieder: ,das Boot ist voll.“

Consulting: Viele Jobs, wenig Begeisterung bei den Kandidaten

„Im Consulting wird auf breiter Front gesucht: in Strategieberatung, Risikomanagement, Regulierung, Transformationsberatung und IT. Und zwar von sämtlichen Beratungsunternehmen“, beobachtet Headhunter Marcus Michel von Contagi in Frankfurt. Unklar sei indes, wie sich die gesetzlich geplante Trennung von Wirtschaftsprüfung und Beratung auf das Geschäftsmodell der Big 4 auswirken werde. Diese bieten beides traditionell aus einer Hand an. „Da herrscht viel Unsicherheit“, sagt Michel.

Doch es gibt auch Schattenseiten. „Es fällt immer schwieriger, Consulting-Stellen zu besetzen“, sagt unterdessen von Ciriacy-Wantrup. „Es sind immer weniger Leute bereit, die langen Arbeitszeiten und die hohe Reisetätigkeit im Consulting mitzumachen. Das Thema Work-Life-Balance hat auf der Kandidatenseite deutlich an Bedeutung gewonnen. Es spielt bei der Entscheidung für oder gegen den neuen Jobs immer häufiger ein wichtige Rolle.“

Auch falle es immer schwieriger Kandidaten für einen karrierebedingten Umzug zu gewinnen. „Vor allem in der Generation zwischen Anfang 30 und Mitte 40 besteht dazu kaum Bereitschaft“, sagt von Ciriacy-Wantrup. Diese Einstellung würden immer jüngere Leute einnehmen. Ab Mitte 40 steige dann die Umzugsbereitschaft wieder. „Dann wird es schwieriger, einen neuen Job zu finden, und die Familiengründungsphase sei oft abgeschlossen.“

MiFID II wird 2017 das Thema in Compliance sein

Nach längerem politischem Tauziehen wird die Anlegerschutzrichtlinie MiFID II zu Anfang Januar 2018 eingeführt. „Die Umsetzung von MiFID II wird noch einmal sehr, sehr viele Jobs bringen“, meint von Ciriacy-Wantrup. So manche Bank könne selbst neu geschaffene Bereichsleiter-Position nicht mit eigenen Leuten besetzen und würde suchen. „Dies zeigt, wie angespannt der Arbeitsmarkt ist.“ Trotz aller Klagen über die hohen Kosten seitens der Banken rechnet von Ciriacy-Wantrup mit einer Fortsetzung des Compliance-Einstellungsbooms in 2017.

Auch Rakovic erwartet, dass die starke Nachfrage in Meldewesen und Regulierung weitergehe. Mittlerweile würde allerdings Compliance-Experten mit einigen Jahren Berufserfahrung ein Bruttojahresgehalt von 80.000 bis 100.000 Euro verlangen. „Das passt dann häufig nicht ins Budget der Kunden“, sagt Rakovic. Deshalb falle es nicht leicht, solche Stellen zu besetzen.

Juristen mit Bankerfahrung gesucht

Die Regulierung und die Bewältigung rechtlicher Altlasten kennen einen weiteren Gewinner: die Juristen. „Juristen mit Erfahrungen im Bankaufsichtsrecht werden wie verrückt gesucht“, versichert Headhunter Mike Boetticher von der match personalberatung in Frankfurt. Neben den Banken selbst würden auch internationale Rechtsanwaltskanzleien derartige Profile nachfragen. Gesucht würden Juristen mit sämtlichen bankenrelevanten Spezialkenntnissen wie Wertpapierrecht, Kredit- oder Vertragsrecht.

Erste Berufserfahrung mit Banken sei ein großes Plus. „Wer vor seinem Jurastudium eine Banklehre absolviert hat, wird mit Kusshand genommen“, sagt Boetticher. „Da Juristen ihr Studium aber traditionell nach dem Abitur aufnehmen, gibt es davon leider nur wenige.“ Voraussetzung seien allerdings zwei Staatsexamen mit jeweils mindestens 7,5 Punkten. „Darunter wird es auch mit einer Banklehre schwierig“, ergänzt Boetticher.

Versicherungen: Chancen im Firmenkundengeschäft

Die Niedrigzinsphase und der Niedergang des Lebensversicherungsgeschäfts setzen der Versicherungsbranche mächtig zu. Dennoch gibt es Bereiche, in denen Spezialisten gesucht werden. „Das Firmenkundengeschäft ist derzeit viel spannender als das Privatkundengeschäft“, sagt Boetticher. Gesucht würden z.B. Underwriter, die die individuellen Risiken von Firmenkunden ermitteln. „Dort spielt auch die Digitalisierung eine geringere Rolle als im Privatkundengeschäft“, erläutert Boetticher. „Die Risiken von Großkunden lassen sich nun einmal schlechter mit Standardlösungen abdecken.“

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