Die Aufnahme in ein renommiertes Analysten-Programm stellt den ersten Schritt zu vielversprechenden Karriere dar. Falls Sie zu den Glücklichen zählen, die einen Platz abbekommen haben, dann treffen Sie auf einen tiefen Talentpool, in dem vor allem drei Persönlichkeitstypen vorherrschen: die Leute, die den Job erhalten haben, die denen der Job gegeben wurde und jene die den Job erworben haben.
Die Leute, die den Job erhalten haben, haben ihn sich tatsächlich genommen. Niemand anderes war daran beteiligt. Da sie einen erstklassigen Abschluss mitbringen, bewältigen sie den gesamten Vorstellungsprozess glänzend und selbstbewusst. Da sie oft handverlesen sind, waren es eigentlich sie, die das Vorstellungsgespräch bei der Bank führten. Diese talentierten Persönlichkeiten sind bereit hart für alles zu arbeiten, was sie voranbringt, weil sie einfach niemals eine Abkürzung nehmen. Sie bekommen es heraus, wie die Angelegenheiten richtig zu erledigen sind. Vom ersten Tag an machen sie einen großen Bogen um Kollegen mit einer dürftigen Arbeitseinstellung und sie führen, in dem sie ein Vorbild abgeben.
Jene, die den Platz bekommen haben, stellen in Meetings normalerweise nicht die erste Frage. Doch wenn sie einmal eine Frage stellen, dann ist es meist die richtige. Im Vertrauen auf ihre Fähigkeiten stimmen sie Kollegen zu, wann immer es angebracht ist. Sie ziehen andere zu sich hinauf, bauen starke Loyalitäten auf, anstatt es auf kurzfristigen Ruhm abzusehen. Wenn sie etwas nicht wissen, dann gestehen sie es auch ein. Dann lernen sie es und können es später den Kunden in einfachen Worten erläutern. Es handelt sich um den Typ Kollegen, mit dem Sie zusammenarbeiten wollen.
Die Analysten, denen der Job gegeben wurde, wurden aufgrund der Intervention eines Verwandten oder Freundes der Familie zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Sie haben den Job schließlich bekommen, weil sie gut, aber nicht die besten waren. Vitamin B stellt nicht unbedingt etwas Schlechtes dar. Es handelt sich nur um Leute, die anderen Leuten helfen, und das machen wir hoffentlich alle in der einen oder anderen Weise. Die eigentliche Frage lautet, wie der Kandidat damit umgeht. Missbrauchen sie dieses Privileg? Oder versuchen sie, hart zu arbeiten? Einige aus dieser Kategorie sind arrogant; sie wissen, dass sie mit einem Minimum an Leistungen und teuren Anzügen zurechtkommen. Aber die guten versuchen doppelt so hart zu arbeiten, um das Vertrauen in sie zu rechtfertigen. Sie melden sich freiwillig für die schwierigsten Aufgaben. Sie müssen sich und anderen etwas beweisen. Die Schlechten wiederum machen es sich gemütlich, melden sich selten für zusätzliche Arbeit und erwarten dennoch Beförderungen. Hüten Sie sich vor diesem Analysten-Schlag, denn sie üben auf andere einen negativen Einfluss aus. Sie scheuen sich nicht über Leichen zu gehen, um voranzukommen. Sie beanspruchen fremde Lorbeeren. Und falls etwas schiefläuft, zeigen ihre Finger auf andere.
Die Leute, die die Analystenstelle erworben haben, betrachten ihn als eine Chance. Entweder waren sie nur die zweite Wahl der Bank oder umgekehrt. Falls sie nicht ihren Erstwunsch erhalten haben, dann werden sie es gleich nach ihrer ersten Beförderung erneut versuchen. Bei diesen Analysten handelt es sich um Söldner. Sie leisten saubere ordentliche Arbeit und springen von einem Unternehmen zum anderen – ohne irgendeine emotionale Bindung. Sie machen alles, was zum Gewinnen erforderlich ist. Ihnen geht es nicht darum, Freundschaften zu schließen, oder Teams zu führen. Sie haben einen Job und erledigten ihn gut. Doch niemand sollte von ihnen erwarten, mehr als das Erforderliche zu leisten oder nach der Bonusauszahlung beim Unternehmen zu bleiben.
Beim Banking handelt es sich um ein hartes Pflaster und es herrscht gelegentlich ein harter Wettbewerb. Doch dies erlaubt es auch, Größe zu zeigen. Versuchen Sie Ihren Namen als Marke zu etablieren. Entscheiden Sie, was Ihnen wichtig ist und setzen sie das ohne Ausreden um. Die Analysten-Programme sind voller robuster Persönlichkeiten. Sie müssen aber sicherstellen, dass Sie Ihre Kollegen richtig einordnen.
Mark Romeo hat früher in London und New York in der Prime Brokerage gearbeitet.
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