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Vom Barclays-Kahlschlag dürfte Frankfurt weitgehend verschont bleiben

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Derzeit werden bei der britischen Großbank Barclays eifrig die Messer gewetzt. Laut der Financial Times will das Institut bis zu 2000 Investmentbanker vor die Tür setzen. Derzeit beschäftig das Londoner Bankhaus in seinem Corporate and Investmentbanking noch rund 23.000 Mitarbeiter. Mithin müssten knapp 10 Prozent der Beschäftigten ihren Hut nehmen.

Gegenüber eFinancialCareers wollte Barclays weder in Frankfurt noch in London eine Stellungnahme zu den Medienberichten abgeben. „Wir sind in einen Konsultationsprozess mit unseren Mitarbeitern in Großbritannien eingetreten“, hieß es von Barclays. „Die Ergebnisse dieser Überprüfung werden am 12. Februar bekanntgegeben.“ Bis dahin werden wohl viele Mitarbeiter zittern müssen.

Entwarnung für Frankfurt…

Allerdings dürften die einzelnen Standorte rund um den Globus von dem Kahlschlag recht unterschiedlich betroffen sein. Mit einem blauen Auge scheinen die rund 200 Mitarbeiter im Frankfurter Corporate and Investment Banking von Barclays davonkommen. Investmentbanking-Headhunterin Sabrina Tamm von financial talents in Frankfurt rechnet jedenfalls nicht mit einem beträchtlichen Personalabbau am Main. „Ich sehe Barclays in Frankfurt sehr gesund und profitabel aufgestellt. Daher erwarte ich keine großen Kürzungen in Frankfurt“, sagt Tamm.

Noch im vierten Quartal hätte Barclays Einstellungen vorgenommen. Die Briten seien – wie viele andere Auslands-Investmentbanken auch – in Frankfurt eher schlank aufgestellt. Dennoch handle es sich um keine bloße Sales-Niederlassung. „Zumindest verfügen sie über so viel Support, dass alles gut funktioniert“, ergänzt Tamm.

Generell ließen sich auch bei ausländischen Investmentbanken in 2012 eine Reihe von Abgängen beobachten. „Die großen Abbaumaßnahmen geschehen allerdings in London. Dagegen geht es in Frankfurt ruhiger zu“, beobachtet Tamm

… und Alarm in Asien

Doch die Entwarnung gilt nicht für alle Standorte. Deutlich härter dürfte es indes Asien treffen. „Ich erwarte, dass Barclays 30 bis 40 Prozent ihres Investmentbanking-Personals in Asien gehen lassen wird“, sagt der britische Bankenanalyst Ian Gordon von Investec. „Für den 12. Februar erwarte ich, dass Barclays dies für die einzelnen Geschäftsgebiete in den unterschiedlichen Märkten herunterbrechen wird und dass die Produktlinien in Asien nur marginal profitabel sind, wenn überhaupt. Im Vergleich dazu verdienen Umfang und Effizienz der Geschäfte in London und New York weitergeführt zu werden“, meint Gordon.

Von den 23.000 Investmentbankern weltweit sind laut der Financial Times 3000 in Asien und 9000 in London beschäftigt. Gordon geht davon aus, dass Barclays überdies um die 7000 Investmentbanker in den USA beschäftigt. Für einen verstärkten Kahlschlag außerhalb Europas spricht auch, dass die Financial Times lediglich von einem Abbau von „einigen hundert“ Stellen in London schreibt. Auch Gordon rechnet mit einem Abbau von jeweils nur einigen hundert Stellen in Großbritannien und den USA.

Bankenanalyst Ralph Silva von Silva Research geht unterdessen davon aus, dass alle Banken ihren Personalstand in Asien genauer unter die Lupe nehmen werden. „Seit 2008 hat die Mehrheit der Kündigungen außerhalb Asiens stattgefunden, weil die asiatische Wirtschaft vielversprechend war und die Banken ihren Personalstand hier halten wollten. Doch vom Westen wird erwartet, in den nächsten Jahren zu wachsen und Asien nicht. Die Banken haben so viel wie möglich im Westen abgebaut und Asien ist jetzt offensichtlich der Ort, um die Kosten zu verringern“, sagt Silva.

Mit Material von Sarah Butcher, eFinancialCareers London.



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