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Von Gipfel zu Gipfel: Wieso ich das Investment Banking fürs Bergsteigen aufgegeben habe

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Fast 20 Jahre hat Rory McHugh im Investment Banking verbracht, was ihn in die Chefetagen rund um den Globus führte. Jetzt zieht er Berggipfel den Führungsetagen vor.

Ende vergangenen Jahres hat McHugh seinen Job als Managing Director bei der Royal Bank of Scotland aufgegeben. In der kommenden Woche will er zu einer Besteigung des Mount Everest aufbrechen. Doch selbst nach 20 harten Jahren im Investment Banking hat ihm die Vorbereitung alles abverlangt.

„In den vergangenen Wochen habe ich 19 von 20 Tagen trainiert“, erzählt McHugh. „Das kann bedeuten, dass ich mit einem 30 Kilo schweren Rucksack sechs bis zehn Stunden durch die Berge laufe. Wenn ich in der Stadt bleibe, jogge ich und im Zweifelsfall laufe ich mit einer Gewichtsweste die Treppen meines zehnstöckigen Apartmentblocks hinauf und hinab.“

Bevor er das Banking im Guten verlassen hat, leitete McHugh das Geschäft mit alternativen Finanzierungen bei der Royal Bank of Scotland. Er plant schließlich irgendwelche alternativen Finanzierungen im Fintech-Universum aufzuziehen. Doch vorerst konzentriert er sich auf seine Besteigung des Mount Everest in der kommenden Woche.

„Mit dem Bergsteigen habe ich vor etwa zehn Jahren begonnen und ich wusste, dass ich einen Berg nach dem anderen besteigen wollte“, sagt er. „Vor einigen Jahren kam ich an einen Punkt, an dem ich erkannte, dass ich über das Können für eine solche Herausforderung verfüge.“

Der Mount Everest stellt unter den sieben höchsten Bergen der sieben Erdteile die größte Herausforderung dar. Dazu zählen u.a. der Denali in Alaska und der Aconcagua in Argentinien. Zur Vorbereitung hat McHugh beide bestiegen. Weiter will er 60 Mio. Euro an Spenden einsammeln, um in Makwanpur, einer entlegenen Region Nepals, die 2015 von einem Erdbeben verwüstet wurde, vier Schulen zu bauen. Daher will McHugh auch von seiner Bergbesteigung auf rorymhugh.com bloggen.

McHugh gibt zu, dass es sich beim Bergsteigen um ein teures Hobby handelt. Er will den Mount Everest zusammen mit einem ehemaligen Aktienanalysten von BlackRock, einem Soldaten der US-Navy und einem Angestellten der Ölindustrie besteigen.

„Es stimmt schon: Die Ausrüstung ist sehr speziell und teuer“, erzählt McHugh. „Die Ausrüstung für einen Trip wie diesen kostet leicht 6000 bis 11.000 Euro. Sie können für Hochgebirgsschuhe 600 bis 1100 Euro ausgeben und 900 bis 1100 Euro für Spezialunterwäsche. Sie sollten nicht einmal daran denken, einen Berg wie diesen ohne diese Ausrüstung zu besteigen. Schließlich wollen Sie mit allen Ihren Fingern und Zehen zurückkommen.“

In den letzten beiden Jahren seiner Investment Banking-Karriere zählte McHugh immer mehr Fintech-Unternehmen zu seinen Kunden. Angesichts des Booms der Fintech-Branche scheint es sich um einen sonderbaren Zeitpunkt für eine Auszeit zu handeln. „Vor einigen Jahren haben die Leute von Fintech-Unternehmen kaum gehört“, erzählt er. „Ich habe mich gemeldet, als es darum ging, die Fintechs abzudecken. Die Aufregung rund um den Sektor hat mich infiziert.“

Wer als Investment Banker mit Fintechs arbeite, lerne rasch, was ein erfolgreiches Start-up ausmacht. Das könnte sich in Zukunft noch für McHugh auszahlen.

„Entscheidend für den Erfolg eines Fintechs ist die Kombination aus einem starken Management-Team, das einen Plan hat und weiß, wie es ihn umsetzen kann, und den richtigen Finanzierern, die den Wachstumsprozess begleiten“, meint er. „Es herrscht ein starker Wettbewerb, weshalb Sie genau wissen müssen, welchen Mehrwert Sie leisten, und welche Dienstleistungen Sie besser als alle anderen anbieten können.“


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