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GASTBEITRAG: Wie ich es mit 28 Jahren zum Vice President geschafft habe

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1999 begann ich als Analyst bei einer Investmentbank. 2007 wurde ich zum Vice President befördert. Mein Weg in die mittlere Hierarchieebene der Finanzwelt gelang problemlos. Doch nicht jeder hat so viel Glück wie ich. Wer hofft, es vor seinem 30. Geburtstag zum Managing Director zu schaffen, muss folgende Punkte beachten:

Fliegen Sie nicht raus

Einer der Hauptgründe, wieso es jemand mit 28, 29 und 30 nicht zum Vice President schafft, besteht darin, dass er raus aus dem Spiel ist. Denn mit jeder neuen Stufe der Karriereleiter kosten Sie der Bank mehr Geld.

Aus diesem Grund beginnen sich die Leute zu fragen, ob Sie Ihr Geld auch wert sind. Heutzutage bestehen immer mehr „Desks“ aus einem Analysten, einem Associate und einem Managing Director. Falls Sie vorankommen wollen, dann müssen Sie zeigen, dass Sie eines fernen Tages das Zeug zum Managing Director mitbringen oder Sie werden auch weiterhin Associate bleiben. Wenn Sie Ihren Job behalten wollen, müssen Sie also gut sein, damit niemand auf die Idee kommt, sich von Ihnen zu trennen.

Seien Sie flexibel und pro-aktiv

Sie müssen flexibel bleiben. Eine Karriere im Banking bedeutet immer öfter, in verschiedenen Abteilungen derselben Bank zu arbeiten. Nur ein Jahr nachdem ich bei einer Bank im Alter von 28 zum Vice President befördert worden war, bin ich zu einer anderen Bank gegangen, um die Krise von 2006 zu überstehen. 2009 habe ich intern in eine andere Abteilung gewechselt, da ich nur so die Chance bekam, 2011 zum Managing Director befördert zu werden. Wer vorankommen will, muss dorthin springen, wo es aufwärts geht.

Schauen Sie sich um: Welche Abteilung der Bank oder welchen Unternehmen geht es gut? Kennen Sie dort jemanden? Welche Art von Unternehmen laufen im gegenwärtigen Umfeld besonders gut? Worin bestehen die Erfolgsgeschichten? Versuchen Sie sich richtig für neue Chancen zu positionieren. Versuchen Sie neue Kontakte zu knüpfen, die Ihnen bei Ihren Zielen helfen können. Verhalten Sie sich jeden Tag, bei jedem Meeting und bei jeder Zusammenarbeit so wie in einem Vorstellungsgespräch. Erinnern Sie sich an den Wall Street-Grundsatz: Versuchen Sie jedes Geschäft zum Abschluss zu bringen. Sie müssen die Vergangenheit hinter sich lassen und offen für neue Chancen sein.

Denken Sie für sich selbst

Analysten und Associates wird oft gesagt, was sie zu erledigen haben. Doch als Vice President treffen Sie am Morgen im Büro ein und wissen, was auf der Tagesordnung steht. Sie müssen in der Lage sein, sich eigene Prioritäten zu setzen und Sie müssen wissen, was Sie selbst und das Geschäft zum Erfolg führt. Wieso sollte Sie jemand befördern, wenn Sie sich immer noch wie ein Associate benehmen?

Dies stellt einen gewaltigen mentalen Sprung dar, weil sich dies so deutlich von dem unterscheidet, was Sie in den ersten 25 Jahren Ihres Lebens gewohnt waren. Bis dahin wurden Sie belohnt, sobald Sie exakt das erledigt haben, was Ihnen Eltern, Professoren oder Vorgesetzte gesagt haben. Von dieser Denkweise gilt es sich zu verabschieden.

Behandeln Sie jeden Tag wie ein Vorstellungsgespräch

Viele Leute begehen den immer gleichen Fehler. Sie glauben, nur weil sie eingestellt worden sind, sei das Vorstellungsgespräch vorüber. Nichts könnte weiter von der Realität entfernt sein. Vielmehr müssen Sie jeden neuen Arbeitstag als eine Fortsetzung des Vorstellungsgesprächs betrachten. Dabei kann es um Ihren aktuellen oder um Ihren künftigen Job gehen. Jeden Tag werden Sie von Leuten beobachtet, die sich konstant eine Meinung über Sie bilden. Dabei wissen Sie nicht, wer Sie beobachtet und wer gut oder schlecht über Sie spricht. Versuchen Sie möglichst viel Eindruck zu schinden. Sie sollten immer Ihr Bestes geben.

Dies stellt auch den Grund dar, wieso ich ein Jahr nach meiner Beförderung zum Vice President von einem Headhunter vermittelt wurde. Ich wechselte zu einer erstklassigen Bank und konnte eine Verdopplung meines Vorjahresgaltes durchsetzen.

Wir hatten das Sprichwort: „Ihr müsst den Job machen, bevor Ihr ihn erhaltet“. Stellen Sie also sicher, dass Sie den Job erledigen, bevor Sie ihn bekommen.

Der Autor arbeitete als Managing Director bei Goldman Sachs und bloggt auf „What I Learned on Wall Street“ (WilowWallStreet.com).


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