Die Digitalisierung der Commerzbank kommt voran. Nachdem das Institut bereits rund 600 Stellen in ihren Digital Campus verlagert hat, sollen jetzt 400 weitere hinzukommen. Allerdings soll ein Großteil dieser Mitarbeiter aus anderen Konzernteilen kommen. Die Zahl der neuen Stellen – wie z.B. für Big Data – dürfte deutlich geringer ausfallen. Unterdessen hat das Unternehmen in anderen Bereichen 1650 Arbeitsplätze abgebaut, wie die Commerzbank bei der Präsentation ihrer Quartalsergebnisse am heutigen Dienstag (9. April) mitteilte. Der Kahlschlag verminderte den Personalaufwand bislang gerade einmal um 20 Mio. Euro.
Dabei handelt es sich jedoch noch um Stellen aus alten Abbauprogrammen. Im Herbst hatte die Bank indes angekündigt, weitere 9600 Arbeitsplätze streichen zu wollen. Dazu befindet sich der Konzern seit März in Verhandlungen mit dem Betriebsrat. Eine erste Einigung konnte über ein Vorruhestandsprogramm im April erzielt werden. Bis 2020 will der Konzern die Mitarbeiterzahl von jetzt rund 41.600 auf 36.000 reduzieren.
Deutlich geringere Verluste der internen Bad Bank
Unterdessen überraschte die Commerzbank mit vergleichsweise guten Ergebnissen. Das Vorsteuerergebnis kletterte um 11 Prozent auf 314 Mio. Euro. Der Hauptteil dieses Erfolgs geht allerdings auf die interne Bad Bank Asset & Capital Recovery zurück, deren Verlust von 119 auf 33 Mio. Euro purzelte. Besonders eine bereits abgeschriebene Staatsfinanzierung erwies sich doch als noch werthaltig.
Gutes Geschäft mit Aktien und Devisen
Im eigentlichen Geschäft hat die Commerzbank stärker zu kämpfen. In der Firmenkundensparte gingen die Erträge im ersten Quartal um 5 Prozent auf knapp 1,1 Mrd. Euro zurück. Der Teilrückzug im Geschäft mit anderen Finanzdienstleistern verminderte die Erträge von 165 auf 133 Mio. Euro. Auch das Geschäft mit Mittelständlern und Großkonzern lief schwächer als im Vorjahreszeitraum. Einen Lichtblick stellt das Kapitalmarktgeschäft dar. Aufgrund der starken Aktienmärkte legte die Nachfrage nach Anlageprodukten zu, weshalb die Erträge des Bereichs Equity Markets & Commodities um gut ein Viertel auf 114 Mio. Euro kletterten. Darüber hinaus lief das Devisengeschäft besser, wie Finanzchef Stephan Engels beim Analystencall sagte.
Im Filial- und Online-Geschäft gingen die Erträge um gut 2 Prozent auf knapp 1,2 Mrd. Euro zurück. Während die Bereiche im Privatkundengeschäft um gut 5 Prozent auf 590 Mio. Euro sank, konnte die polnische Tochter mBank ihre Erträge um fast 10 Prozent auf 241 Mio. Euro steigern. Dies schlägt sich allerdings nicht in der Profitabilität nieder, da die Bank mit deutlichen steigenden Kosten für Bankenabgaben und Bankensteuern zu kämpfen hat. 32 Mio. davon entfallen allein auf Polen.
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