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Das geheime Karrieresprungbrett ins Investment Banking

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„Wir finden es spannend, wenn Leute sich Programmieren selbst beigebracht oder entsprechende Kurse an der Uni besucht haben. Wir finden Leute interessant, die einmal bei Fintechs hineingeschnuppert oder in den Digitalplattformen von Mitbewerbern gearbeitet haben. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich in diesem Bereich weiterzuentwickeln.“ Dies hat nicht etwas ein IT-Nerd aus dem Maschinenraum irgendeiner Bank gesagt, sondern Jörg Kukies, Co-Chef von Goldman Sachs Deutschland und verantwortlich für das Geschäft mit strukturierten Produkten.

Aufgrund der Digitalisierung der Finanzbranche sind Fintech-Praktika längst zu einem Alleinstellungsmerkmal im Rennen um die begehrten Praktika und Absolventenstellen im Investment Banking geworden. Kein kleiner Vorteil angesichts der heftigen Konkurrenz. Laut Kukies sind bei Goldman Sachs 2016 auf 5000 Praktika und Einstiegstellen weltweit 131.000 Bewerbungen eingegangen. Die Erfolgsquote liegt also bei unter 4 Prozent.

Monatlich tausend Bewerbungen

Doch Fintech-Praktika werden nicht allein im Investment Banking gern gesehen. „Auch bei anderen Start-ups wird ein Praktikum in Fintech hoch geschätzt“, beobachtet Valentin Stalf, Mitbegründer von N26 in Berlin. Das 2015 gegründete Unternehmen ermöglicht den Zugang zu einer Vielzahl von Bankdienstleistungen über eine einzige App. Die Bank bietet Praktika in Business Development, Tech (Backend / Frontend), Produktmanagement und Marketing. Doch auch hier herrscht erhebliche Konkurrenz. „Wir erhalten pro Monat rund 800 Bewerbungen“, ergänzt Stalf. Allerdings nicht nur für Praktika – sondern für sämtliche Positionen. „Davon passen aber nicht alle zu den Anforderungsprofilen.“

Ein Praktikum sollte bei N 26 mindestens drei Monate dauern. „Wir haben im Sommer ein sogenanntes ,Summer Internship‘ vor allem für Studenten der Studienrichtungen Entrepreneurship und BWL, die bei N26 interessante Projekte – teils auch eigenständig – betreuen und mit vorantreiben.

Nach der Online-Bewerbung über die Website gibt es ggf. ein Telefoninterview, ein Interview mit den späteren Mentoren (ehemaligen Praktikanten) und meist auch mit einem der Gründer. Dabei lässt N26 z.B. Entwickler einen kleinen Code und PR/Marketing-Praktikanten einen kurzen Text schreiben. Neben einem einschlägigen Studium sind vorherige Praktika im Investment Banking, bei einem internationalen Start-up oder einer Unternehmensberatung von Vorteil.

Finleap und seine Ventures bieten jährlich rund 26 Praktikumsplätze in Berlin

Finleap bietet bei sich und seinen zwölf Tochterunternehmen insgesamt etwa 26 Praktika und sogar Traineestellen an – vor allem in den Bereichen Business Development, aber auch im Produktmanagement und seltener in Tech. Der Berliner Company Builder entwickelt Geschäftsideen für Fintechs und versucht vier bis sechs solcher Ventures pro Jahr an den Start zu bringen. Entsprechend hilft Finleap bei der Infrastruktur – von der Buchhaltung über die Personalabteilung bis zum Management.

„Wir stellen derzeit pro Monat etwa 25 Leute ein“, sagt Finleap-Personalchefin Kathrin Pawelke. „Dafür erhalten wird rund 1000 Bewerbungen – einige davon auch für Praktika.“ Mittlerweile beschäftigt Finleap samt „Ventures“ an die 450 Mitarbeiter – Tendenz steigend. „Bei uns spielt Diversität und Internationalität eine große Rolle“, betont Pawelke. Das Durchschnittsalter liege mit 34 Jahren recht hoch für ein Start-up, was an der Seniorität der Mitarbeiter liegt. Sämtliche neu eingestellten Mitarbeiter müssten eine „hohe Affinität“ zur digitalen Welt mitbringen.

Bei Finleap und seinen Ventures dauern die Praktika drei bis sechs Monate – sind aber auch individuell verhandelbar. „Wir schreiben die Stellen online aus; die Bewerber können sich direkt auch online darauf bewerben“, heißt es vom Company Builder. „Danach folgt ein Interview und im Anschluss ein persönliches Gespräch im Büro. Initiativbewerbungen sind jederzeit willkommen.“

Gute Übernahmechancen

Sowohl für Finleap als auch für die N26 stellen Praktika einen wichtigen Rekrutierungskanal dar. „Wir stellen bevorzugt aus unseren Praktikanten ein“, betont Stalf. „Gute Praktikanten bekommen bei uns eigentlich immer ein Angebot.“ Allerdings ist N26 wählerisch. „Als Start-up dürfen Sie nur Top-Leute einstellen, sonst läuft es einfach nicht.“

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