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Der perfekte Lebenslauf für Investment Banking-Einsteiger

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Zehn Jahre nach der Finanzkrise drängen immer noch zahllose Absolventen ins Investment Banking. Bei Goldman Sachs in Frankfurt sollen die Bewerbungen zwischenzeitlich sogar höher als vor der Krise ausgefallen sein. Um in der Branche fußfassen zu können, genügen gute Bewerbungsunterlagen längst nicht mehr aus – sie müssen vielmehr erstklassig ausfallen. Wir haben die wichtigsten Kriterien für einen optimalen Lebenslauf zusammengestellt:

1. Eine makellose akademische Qualifikation

Schon ein kurzer Blick auf die Profile der Analysten von Goldman Sachs und JP Morgan in Frankfurt schafft Gewissheit: Die namhaften Investmentbanken stellen nur Absolventen mit einem erstklassigen Abschluss ein, oftmals sogar nur von besonders renommierten Unis oder Privathochschulen. Wer also von einer deutschen staatlichen Uni kommt, hat nur mit einem wirklich sehr guten Studienabschluss Chancen. In Deutschland stehen dabei die Wirtschaftswissenschaften im Vordergrund, doch auch Absolventen naturwissenschaftlich-technischer Fächer haben Chancen. In England sieht man sogar Investmentbanker mit einem Abschluss in Geschichte, in Deutschland eher nicht.

2. Kürze

Bei der Masse von Bewerbungen für Einstiegspositionen wollen sich Hiring Manager nicht mit endlosen Lebensläufen abquälen. JP Morgan empfiehlt Studenten sogar einen Lebenslauf von nur einer Seite. Daher führt an einem stichwortartigen Lebenslauf kein Weg vorbei.

3. Ehrgeiz und Leistung sind auch jenseits von Uni und Beruf gefragt

Recruiter von Banken wie Goldman Sachs wünschen sich Einsteiger mit „Selbststarter-Qualitäten“. „Wir wollen Studienleistungen und Berufserfahrung sehen. Aber wir wollen auch Leidenschaft, außerhalb der Arbeit und des Studiums sehen“, sagt Recruitment-Chefin Kate Martuscello vom Goldman Sachs-Wealth Management. „Wenn wir jemanden mit einem Notenschnitt von 1.0 und keinerlei extracurricularen Aktivitäten haben und mit jemanden vergleichen, der eine 1- hat, aber noch über andere Kompetenzen und Leidenschaften verfügt, dann stellt dies für mich den abgerundeteren Kandidaten dar“, sagt auch Sandra Hurse vom Campus Recruitment von Goldman Sachs. Aus diesem Grund haben viele Einsteiger bei Goldman Sachs und anderswo sich in Sportteams, Börsenclubs oder bei der Organisation von Konferenzen engagiert.

4. Eine unternehmerische Einstellung

Laut Karrierecoach Victoria McLean von „City CV“ in London ist ein gesunder Unternehmenssinn für eine erfolgreiche Karriere im Front Office unerlässlich. McLean muss es wissen, hat sie doch früher als Recruiterin bei Goldman Sachs und Merrill Lynch gearbeitet.

„Banken wollen Leute einstellen, die ihnen beim Geldverdienen helfen“, betont McLean. „Sie wollen Mitarbeiter, die ihre Erträge steigern, die ihnen beim Ausbau ihrer Kundenbasis helfen und zu Kostensenkung und Effizienzsteigerung beitragen. Hinter ihren Einstellungsentscheidungen steht ein kaufmännisches Prinzip.“ Aus diesem Grund müssen sich laut McLean schon Einsteiger entsprechend präsentieren. „Anstatt nur über Ihre Aktivitäten zu schreiben, sollten Sie über die Ergebnisse nachdenken und was dies für Erträge und Kosteneinsparungen bedeutet“, betont McLean. Als Faustregel gilt: Alle Leistungen sollten möglichst quantifiziert werden, denn Banken lieben Zahlen.

5. Interesse an Märkten und Finanzdienstleistungen

Die Zahl der Praktika, die Einsteiger mitbringen, scheint ständig zu steigen. Dies liegt teilweise an den Banken selbst, die heute mit ihren „Spring Weeks“ Schnupperpraktika anbieten, in denen Studenten herausbekommen sollen, ob das Berufsfeld überhaupt etwas für sie ist. Da Banken zumindest ein einschlägiges Praktikum erwarten, erhöhen Studenten mit einer Reihe von Praktika ihre Einstiegschancen. Wer also in M&A einsteigen will, sollte schon ein Praktikum in M&A und nicht nur in Fixed Income mitbringen. Im deutschen Investment Banking werden vier Praktika immer mehr zur Norm. Es gilt also früh mit den Praktikas anzufangen.

Ein weiterer Indikator für Interesse und Leidenschaft an der Branche sind einschlägige Fortbildungen. So können Studenten zumindest den Level I des Chartered Financial Analyst (CFA) ablegen. Schon 23 Prozent der Kandidaten zum CFA Level I haben ihr Studium noch nicht abgeschlossen. „Es kommen immer mehr Studenten zu mir, die bereits den CFA Level I bestanden haben“, berichtet McLean. „Das spricht sicherlich für ihr langfristiges Engagement in den Finanzdienstleistungen. Aber das verhilft Ihrer Bewerbung noch lange nicht zum Durchbruch. Abiturnoten und Studienabschlüsse sind weitaus wichtiger.“

6. Die richtigen Details

Einerseits wollen die Banken kurze Lebensläufe, andererseits sollen diese möglichst detailliert ausfallen – das gleicht der berühmten Quadratur des Kreises. Die Kunst besteht darin, die richtigen Details auszuwählen. Darüber hinaus gilt es sich als interessante Persönlichkeit zu präsentieren. „Wenn Sie sich also ein Jahr Auszeit nehmen, um sich auf private Ziele zu konzentrieren, dann sollten Sie diese Erfahrung auch in Ihrem Lebenslauf erwähnen“, erläutert MBA-Recruiterin Joanna Lee von JP Morgan. Laut McLean können auch irrelevante Informationen aufgenommen werden, allerdings müssen Sie dann erläutern, wie Sie dies vorangebracht hat – welche Lehren Sie beispielsweise aus Ihrem Studentenjob XYZ gezogen haben.

McLean empfiehlt, gezielt Detailinformationen in den Lebenslauf einzuflechten, die später im Interview als Gesprächsanker dienen können. Wenn Sie beispielsweise selbst an der Börse tätig waren, sollten Sie Ihre Investment-Ansätze kurz darstellen und welche Performance Sie dabei erzielt haben. Falls Sie an der Börse Geld verloren haben, dann erzählen Sie kurz, was Sie aus diesem Fehlschlag gelernt haben. Auf jeden Fall sollten Sie vermeiden sich als Super-Trader zu präsentieren, der jahrelang von den eigenen Daytrading-Gewinnen gelebt hat. In solchen Fällen leuten bei Hiring Managern die Alarmglocken.

7. Auslandsaufenthalte

Wer heute Deutschland nur zu Urlaubszwecken verlässt, dem ist einfach nicht mehr zu helfen – zumindest aus Karrieresicht. Internationale Arbeitgeber setzen regelmäßig Auslandserfahrungen voraus. Dabei kann es sich um Auslandssemester, Auslandspraktika, Sprachreisen oder auch nur ums Jobben handeln – Hauptsache es dauerte mindestens drei Monate.

Weiter sind gute Englischkenntnisse Pflicht – Schulenglisch genügt keinesfalls. In der Regel bedeutet dies, dass man seine Englischkenntnisse im Ausland verbessern musste. Dagegen lässt sich mit anderen Sprachen nur in Einzelfällen punkten.

8. Keine Tipp- oder Rechtschreibfehler

Rechtschreibfehler oder Flüchtigkeitsfehler stellen für jede Bewerbung eine Belastung dar. Dem Kandidaten wird dann oft ein unsauberer Arbeitsstil unterstellt. Da Berufseinsteiger im Investmentbanking oft mit dem Sammeln und der Aufbereitung von Daten mittels Excel und Powerpoint betraut sind, handelt es sich bei fehlerhaften Unterlagen um einen Ausschlussgrund.

9. Preise

Auszeichnungen und Preise zieren einen Lebenslauf ungemein. Wer also bei einer Matheolympiade Medaillen abgeräumt hat, sollte dies in seinem CV keineswegs unerwähnt lassen. Gleiches gilt, wenn jemand gut bei einem der vielen Börsenspiele abgeschnitten hat. Derartige Wettbewerbe werden regelmäßig von renommierten Arbeitgebern wie Investmentbanken oder den Big 4 gesponsert. Solche Chancen sollten sich Nachwuchsbanker nicht entgehen lassen.


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