Zur Überwachung der 100 größten Banken der Eurozone hat die Europäische Zentralbank (EZB) seit 2014 bereits 1230 Stellen geschaffen. Im kommenden Jahr will die Bank noch einmal 170 neue Mitarbeiter für ihren Single Supervisory Mechanism (SSM) einstellen. Ein knappes Drittel davon dient der Bewältigung höherer Arbeitsbelastung durch den Brexit. Die EZB bestätigte zwar die Pläne, wollte aber zu diesem Zeitpunkt nicht präzisieren, um welche Profile es sich handelt.
„Wir müssen als Aufsicht sicherstellen, dass das Bankensystem auch im Fall eines ungünstigen Ausgangs der Brexit-Verhandlungen sicher und funktionsfähig bleibt“, hatte SSM-Generaldirektor Korbinian Ibel zuvor laut der Nachrichtenagentur Bloomberg gesagt. Er zeigte sich überrascht, dass bislang nicht einmal die Hälfte der 100 in der EU tätigen britischen Banken die EZB kontaktiert hätten.
Wie bereits vorher andere Aufsichtsbehörden warnte Ibel britische Banken davor, in Kontinentaleuropa „nur leere Hüllen“ zu schaffen. Vielmehr müssten die Banken hierzulande voll funktionsfähig sein. „Je größer die Operation, desto mehr Personal und System“, ergänzte er.
Die Banken müssen sicherstellen, dass in den Bereichen Controlling, Compliance, Risikomanagement und Revision entsprechend viele Mitarbeiter beschäftigt sind. Doch bereits jetzt ist der Frankfurter Arbeitsmarkt für diese Profile wie leergefegt.
Die 170 neuen Stellen entsprechen ungefähr der Beschäftigtenzahl der European Banking Authority (EBA), die Anfang der Woche Frankfurt entgangen ist und nach Paris ziehen wird.
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