Es war einmal eine Zeit, als die Deutsche Bank ihre Boni um den Valentinstag (14. Februar) bekanntgab. Doch 2016 hat der Konzern die Bekanntgabe der Boni für 2015 in den März verschob. Das gleiche Spiel wiederholte sich 2017, als die Deutsche Bank die individuellen Boni vom Vice President-Level aufwärts strich. Es handelt sich also um kein gutes Zeichen, dass die Bank auch dieses Jahr die Bekanntgabe auf den März verschiebt.
Das berichten zumindest unter vorgehaltener Hand Headhunter und Mitarbeiter des Unternehmens. Die Deutsche Bank wollte das Thema indes nicht kommentieren.
2017 stellte allerdings einen Ausnahmefall dar, als kaum jemand einen anständigen Bonus erhielt. 2016 wurden zumindest Boni gezahlt, obgleich sich schon damals die Managing Directors beklagten, ihre variablen Bezüge seien zu Gunsten der mittleren Vergütungsniveaus beschnitten worden.
Die abermalige Verschiebung der Bonusbekanntgabe stellt ein schlechtes Omen dar. Zwar hat die Bank wiederholt beteuert, an den Boni für 2017 festzuhalten, gleichzeitig musste sie aber eine Gewinnwarnung für das gleiche Jahr herausgeben. Die Auswirkungen der US-Steuerreform werde ds Ergebnis zum dritten Mal in Folge in die roten Zahlen treiben. Bei der Verschiebung könnte es sich also um eine Maßnahme handeln, sich Zeit zu erkaufen. Da die meisten US-Banken ihre Boni im Januar und die meisten europäischen Banken ihre Zahlen im Februar veröffentlichen, befinden sich die Deutschen jetzt am Ende der Bonussaison. Damit haben die unzufriedenen Mitarbeiter der anderen Banken bei der Suche nach einem neuen Job einen Startvorteil. Umgekehrt erschwert es unzufriedenen Mitarbeitern der Deutschen Bank den Absprung.
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