Wer hat bei der jüngsten Bonusrunde im Londoner Investmentbanking am besten abgeschnitten? Die jungen Banker scheinen es nicht gewesen zu sein. Nach der neuen Studie des Personalvermittlers Dartmouth Partners zu den Vergütungen in der Investment Banking Division haben die Vergütungen 2018 im Vergleich zum Vorjahr je nach Bank zwischen 5 und 10 Prozent zugelegt. Der Schwerpunkt lag indes bei den Senior Associates und darüber.
„Das Ungleichgewicht zwischen Oben und Unten bei den Boni hat auf mittleren und höheren Karrierestufen zugenommen“, erläutert Dartmouth Partners-Chef Logan Naidu. „Top-Performer erhalten eine überdurchschnittliche Summe, wobei der Löwenanteil an die Outperformer geht.“
Nach den Daten von Dartmouth Partners können Einsteiger in ihrem ersten Jahr bei den führenden Investmentbanken der Londoner City eine Gesamtvergütung (Gehälter plus Boni) von 72.000 Pfund (83.000 Euro) in M&A und Capital Markets einstreichen. Zehn Jahre später erhöht sich die Summe auf 329.000 Pfund (377.000 Euro), wie sich aus den unten stehenden Charts ergibt.
Allerdings fällt die Bezahlung bei den einzelnen Banken unterschiedlich aus. Dabei sind die großzügigsten Banken nicht unbedingt die üblichen Verdächtigen. Die unten stehenden Charts geben die Gehälter und Boni der wichtigsten Banken wieder, wobei folgende Punkte besonders interessant sind:
Die US-Banken zahlen durchgehend mehr als ihre europäischen Konkurrenten, wobei die Bank of America Merrill Lynch bei den niederen Karrierestufen besonders gut zahlt.
Unter den europäischen Banken scheint die UBS am besten zu zahlen.
Die Gerüchte über eine schwache Bezahlung bei der Credit Suisse scheinen sich nicht bewahrheitet zu haben.
Barclays hat ihre jüngeren Investmentbanker im vergangenen Jahr besonders schlecht gezahlt.
Trotz der guten Zahlen der UBS ist laut Naidu nicht jeder bei der Schweizer Bank zufrieden. „Wir haben Unzufriedenheit bei Morgan Stanley und der UBS registriert.“ Dagegen zeigten sich ihre Kollegen bei der Bank of America, JP Morgan und Goldman Sachs zufrieden.
Unzufriedene Nachwuchsbanker haben gute Chancen, anderswo unterzukommen. Laut Naidu würden Banken und Private Equity-Gesellschaften gleichermaßen um die besten Talente kämpfen.
Die folgenden Charts geben die jüngste Bonusrunde wieder, wobei allerdings nicht alle Banken ihren jungen Bankern die Boni im Januar zahlen. Näheres ist aus den Anmerkungen zu entnehmen.