Jeder der gut 11.000 Mitarbeiter der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) strich 2017 durchschnittlich etwa 83.400 Euro ein. Der Bonuspool machte dabei lediglich 53 Mio. Euro oder 5,6 Prozent von der Gesamtvergütung von 947 Mio. Euro aus, wie aus dem jetzt vorliegenden Vergütungsbericht hervorgeht. Dagegen waren es bei der Deutschen Bank knapp 2,3 Mrd. Euro. Während die LBBW sechs Einkommensmillionäre zählte, waren es bei der Deutschen Bank 705 oder mehr als hundertmal so viel. Nichts dokumentiert besser die Abgründe in der Bezahlung.
Allerdings gibt es auch bei der LBBW Spitzenverdiener, zu denen namentlich die 333 Risikoträger der Bank gehören. Mit einer Gesamtvergütung von rund 264.000 Euro liegen die Risikoträger aus dem Privat- und Firmenkundengeschäft an der Spitze der Nahrungskette, wenn man von den Vorstandsmitgliedern und den Geschäftsführern der Tochtergesellschaften absieht. Dagegen sind es im Kapitalmarktgeschäft keine 217.000 Euro. Allerdings dürften die 94 Risikoträger hier einen deutlich höheren Anteil an der Mitarbeiterzahl ausmachen.
Die Arbeit bei der LBBW hat aber auch Vorteile. So werden sämtliche Boni hier in bar ausbezahlt, obgleich variable Vergütungen jenseits von 50.000 aufgeschoben gezahlt werden. Im Unterschied zu Geschäftsbanken gibt es also bei der LBBW keine aktienbasierten Vergütungsbestandteile. Damit werden die Boni nicht wie bei der Deutschen Bank durch stets neue Rekordtiefs der Aktie entwertet.
Die höchste Abfindung kassierte mit 300.000 Euro ein Mitarbeiter aus dem Privat- und Firmenkundengeschäft. Im Kapitalmarktgeschäft waren es dagegen lediglich 261.000 Euro. Die durchschnittlichen Abfindungen rangieren zwischen 86.000 Euro in den Unternehmensfunktionen und 112.000 Euro in den unabhängigen Kontrollfunktionen.
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