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Nerds aufgepasst: Die sechs klassischen Fehler, die IT-Profis in Vorstellungsgesprächen begehen

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Noch immer weiß so mancher IT-Profi sich in Vorstellungsgesprächen nicht richtig zu verkaufen. „Zwar gibt es längst IT-Leute – wie z.B. aus der Architektur oder dem Projektmanagement – die sich gut präsentieren können, aber gerade Spezialisten haben damit immer noch zu kämpfen“, beobachtet Headhunter Hans Mantell von FRED Executive Search in Frankfurt. Da sich in Vorstellungsgesprächen letztlich entscheidet, ob der Kandidat den Job erhält, ist das suboptimal. Die meisten Fehler lassen sich allerdings mit ein wenig Vorbereitung und gutem Willen vermeiden:

Nerds sind zu sehr in ihrer eigenen Welt gefangen

In Vorstellungsgesprächen treffen sich nicht nur Spezialisten, sondern auch Führungskräfte und Personaler mit begrenztem IT-Sachverstand. „Einige Technologie-Spezialisten leben doch sehr in ihrer eigenen Welt“, beobachtet Mantell. „Sie gehen oft sehr ins Detail und berichten lange Zeit von einem spezifischen Thema, ohne zu registrieren, dass die anderen Gesprächsteilnehmer längst nicht mehr folgen können.“ Daher empfiehlt Mantell ein wenig Abstand zu gewinnen und sich kurz zu fassen – auf Rückfrage könne dann gerne in die Tiefe gegangen werden.

Nerds sind zu bescheiden

Falsche Bescheidenheit ist ein weit verbreitetes Problem in Vorstellungsgesprächen. „Selbst wenn sie eine Programmiersprache exzellent beherrschen, neigen z.B. Entwickler zum Understatement“, beobachtet Headhunterin Stefanie Storck von TF Executives in Frankfurt. „Stattdessen vermitteln sie den Eindruck, dass sie die Programmiersprache gar nicht so gut können. Das kann zu falschen Schlussfolgerungen führen.“ Bescheidenheit ist eine positive Charaktereigenschaft, doch in Vorstellungsgesprächen gilt es sich selbst zu verkaufen. „Da kann man schon mal sagen, was man drauf hat“, betont Storck.

Nerds haben keine Ahnung vom Geschäftsmodell ihres potenziellen Arbeitgebers

„Häufig identifizieren sich hochspezialisierte IT-Fachkräfte zu sehr mit der Funktion und weniger mit dem Unternehmen“, erzählt Mantell weiter. Daher bereiten sich manche unzureichend auf das Unternehmen, sein Geschäftsmodell und seine aktuellen Probleme vor. Da heute IT viel intensiver ins Geschäft und dessen Unternehmensprozesse eingebunden sind als in der Vergangenheit, käme dies bei Arbeitgebern nicht gut an. „Man muss an dieser Stelle interessiert sein und sich mindestens die Unternehmenswebseiten genauer anschauen“, betont Mantell.

Nerds scheitern an der Kleidungsfrage

„Die Krawatte haben die Banker im Arbeitsalltag meist an den Haken gehängt“, erzählt Mantell. Selbst in Vorstellungsgesprächen werde mittlerweile ein Auftritt ohne Schlipps akzeptiert. „Ich werde regelmäßig von Kandidaten gefragt, ob sie in Jeans zum Vorstellungsgespräch kommen können oder einen Anzug tragen müssen. Es geht letztlich darum, einen guten und professionellen ersten Eindruck zu hinterlassen und nicht wie Sie im Arbeitsalltag aufzutauchen“, erläutert Mantell. Daher seien Jeans suboptimal. Auch IT-Profis sollten entweder im Anzug oder aber in Stoffhose und Sakko zu Vorstellungsgesprächen erscheinen. „Es gibt aber auch Techies, die das partout ablehnen. Dann muss man das vorab mit dem Arbeitgeber klären.“

Nerds scheitern an den klassischen Fragen der Personaler

Oft würden IT-Spezialisten bei Vorstellungsgesprächen nur mit Fachfragen rechnen. „Sie sind dann überrascht, wenn HR-Mitarbeiter die typischen Personalerfragen stellen: Welches sind Ihre drei größten Stärken oder Schwächen, wieso wollen Sie für uns arbeiten oder wo sehen Sie sich in fünf Jahren“, erzählt Storck. Da solche Fragen in Vorstellungsgesprächen so regelmäßig vorkommen wie Regentage in London, empfiehlt Storck die Klassiker einfach kurz vorzubereiten.

Nerds scheitern an Kommunikationskompetenzen

Auch wenn es wie ein Klischee klingt, leiden IT-Fachkräfte immer noch oft an Kommunikationsschwäche. Storck erläutert dies an einem Beispiel: „Wenn Kandidaten zu einem ihrer IT-Projekte gefragt werden, dann antworten sie oft nur mit einem Satz. Dabei möchte man doch wissen, worum ging es in dem IT-Projekt, welche Herausforderungen waren damit verbunden und wie wurden sie gelöst. Wenn man das hören möchte, muss man oft drei Fragen stellen.“ Storck rät, die Fragen einfach etwas ausführlicher zu beantworten und sich nicht alles aus der Nase ziehen zu lassen.

Darüber hinaus wirke so mancher IT-Spezialist als wäre er nicht bei der Sache. „Einige schauen regelmäßig auf ihr Handy oder aus dem Fenster und scheuen den Augenkontakt“, kritisiert Mantell. Ganz ähnliches hat Storck erlebt: „So mancher schaut aus dem Fenster, während er zu seinem Gegenüber spricht.“

Und Nerds bekommen dennoch den Job

Trotz ihres nicht immer konformen Auftretens brauchen sich IT-Spezialisten um ihre berufliche Zukunft kaum zu sorgen. Dies gilt namentlich für besonders gefragte Profile wie Entwickler und Experten für Cyber Security, Künstliche Intelligenz oder Machine Learning. „Die Arbeitgeber haben sich längst damit abgefunden, dass es da sonderbare Typen gibt und stellen sie trotzdem ein, wenn es fachlich passt“, sagt Mantell.

Falls Sie eine vertrauliche Nachricht, einen Aufreger oder einen Kommentar loswerden wollen, zögern Sie nicht! Schreiben Sie einfach an Florian Hamann. fhamann@efinancialcareers.com.

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