Rothschild befördert Martin Suter und Kai Tschöke ab dem 1. Januar zu Co-Heads ihrer Investment Banking Division in Deutschland, der Schweiz und Österreich. Dagegen zieht sich Martin Reitz nach fast zehn Jahren an der Spitze von Rothschild aus der operativen Führung zurück und beschränkt sich auf seine Aufgaben als Deutschlandchef. Darüber hinaus bleibt Reitz Mitglied des Global Executive Committee von Rothschild sowie stellvertretender Leiter des Advisory-Geschäfts der Gruppe.
Aus der Beförderung von Suter und Tschöke lassen sich auch wichtige Lehren für die Karriere ablesen. Wieder einmal bewahrheitet sich, dass die meisten der Spitzenjobs intern besetzt werden und externe Kandidaten geringere Chancen haben.
So ist Suter wie schon Reitz vor ihm bereits 2010 von der UBS Deutschland zu Rothschild gestoßen und verantwortet hier das Geschäft mit Private Equity Unternehmen. Schon damals galt Suter als Vertrauter von Reitz, der bis 2009 Co-Head Investment Banking der UBS in Deutschland gewesen ist. Bereits Anfang des Jahres war Suter in die Geschäftsführung des Frankfurter Büros aufgestiegen.
Tschöke hat hingegen 17 Jahre seiner Karriere bei Morgan Stanley verbracht und dort zuletzt das deutsche M&A-Geschäft geleitet, bevor er 2014 zu Rothschild in Frankfurt wechselte. Auch bei den Franzosen ist Tschöke für das M&A-Geschäft in Deutschland, der Schweiz und Österreich zuständig.
„Rothschild hat in Deutschland ein super Team und ist schon über mehrere Jahre top-erfolgreich. Von daher ist es vollkommen nachvollziehbar, dass man jetzt die Leute mit einer Beförderung belohnt, die für diesen Erfolg verantwortlich waren“, meint Personalberater Andreas Krischke von Indigo Headhunters in Frankfurt. Positionen vom Managing Director aufwärts würden regelmäßig intern besetzt, wenn die Geschäfte gut liefen. Dagegen würden Unternehmen mit taumelndem Geschäft oft auf externe Führungskräfte setzen.
„Darüber hinaus fällt die Wahrscheinlichkeit, dass das Management von außen kommt, je nach Haus recht unterschiedlich aus. Je renommierter die Adresse ist, desto geringer die Chancen für externe Kandidaten“, weiß Krischke. „Von daher gibt es auch keine generelle Regel, ob es für die Karriere mehr Sinn macht, bei einem Arbeitgeber zu bleiben oder zu wechseln.“
Unterdessen hat Rothschild laut dem Datenanbieter Dealogic in den ersten neun Monaten des Jahres Erträge von 31 Mio. Dollar im deutschen M&A-Geschäft erzielt, womit es gerade einmal für den siebten Platz reichte. Im Vorjahr hatte das Unternehmen noch den vierten Rang erreicht.
Im vergangenen Rumpfgeschäftsjahr, welches allerdings nur neun Monate umfasste, hatte die Rothschild GmbH bei einem Umsatz von 68,7 Mio. einen Jahresüberschuss von 9,9 Mio. Euro erwirtschaftet. Für jeden Mitarbeiter ließ das Unternehmen rein rechnerisch rund 301.000 Euro springen – für bloß neun Monate wohlgemerkt. Damit dürften die Franzosen zu den bestzahlenden Branchenvertretern in Frankfurt zählen.
In dem Geschäft mit Fusionen und Übernahmen, Aktien- und Anleiheemissionen sind in Frankfurt 70 Mitarbeiter beschäftigt. Insgesamt zählt der Standort Frankfurt etwa 150 Beschäftigte.
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