Im Zeitalter der Digitalisierung verschiebt sich der Appetit der Banken und Finanzdienstleister nach Absolventen sukzessiv von den Wirtschaftswissenschaften zu Mathematik, Naturwissenschaften und IT – die sogenannten MINT-Fächer. Doch die besten Orte für MINT-Knowhow stimmen nicht unbedingt mit den Finanzzentren überein. Während Wirtschaftswissenschaftler mit Ambitionen im Banking immer noch in und um Frankfurt an der richtigen Adresse sind, liegen die Tech-Hubs anderswo. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie der Wirtschaftsberatung Deloitte.
München als Nummer 1 punktet laut Deloitte mit der „stärksten Spezialisierung auf die IKT-Industrie (Informations- und Kommunikationstechnik)“ und mit der „höchsten Zahl an technisch orientierten (MINT)-Berufen“. Berlin stellt ebenfalls ein Zentrum der IKT-Branche dar und weist zusätzlich die höchste Zahl an Technik-Studenten auf. Dies dürfte auch der Grund sein, wieso so viele deutsche Finanzdienstleister wie die Deutsche Bank Technikzentren in der Hauptstadt aufgebaut haben und noch immer aufbauen. Dagegen landet Frankfurt gerade einmal auf dem achten Platz. Allerdings profitiert Deutschlands Finanzplatz Nummer 1 von der Nähe zu Darmstadt, das es auf einen achtbaren dritten Platz geschafft hat.
Auf jeden Fall stellt das Deloitte-Ranking eine gute Orientierung für all jene dar, die nach dem richtigen Studienort und Karrierestartpunkt in den technisch orientierten Berufen suchen.
Für das Ranking nimmt Deloitte zwei Einstufungen vor: den Status-Index und den Potenzial-Index. Der Status-Index orientiert sich u.a. am Anteil der Technologiebranche an der städtischen Wirtschaft sowie an der Zahl der einschlägigen Arbeitsplätze. Dagegen schaut der Potenzial-Index in die Zukunft und orientiert sich an der Zahl der Studenten der MINT-Fächer sowie an der Anziehungskraft und der Bindungskraft auf MINT-Studenten. Bedenklich ist, dass Frankfurt beim Potenzial volle vier Ränge hinter dem Status liegt.
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