So langsam kommt Bewegung in den Brexit-Umzug der UBS. In einer Jobannonce verrät die Schweizer Großbank jetzt ein wenig, was tatsächlich nach Frankfurt verlagert wird. In der Anzeige für einen Financial Crime Officer fürs Investment Banking heißt es: „Aufgrund der Verlagerung bestimmter Investment Banking-Geschäfte nach Frankfurt suchen wir eine neue und motivierte Persönlichkeit. Wir wollen die folgenden Geschäftsbereiche abdecken: Equities (Foreign Exchange, Rates & Credit), Corporate Client Solutions (Research, Global Asset & Liability Management, Non-Core, Legacy).”
Die UBS will also künftig von Frankfurt aus auch Devisenhandel sowie den Handel mit Zins- und Kreditprodukten betreiben, wieso dies allerdings unter dem Aktiengeschäft geführt wird, bleibt ein Geheimnis der UBS. Normalerweise zählen diese Sparten zum Geschäft mit Festverzinslichen Wertpapieren, Devisen und Rohstoffen (FICC). Darüber hinaus sollen am Main auch Teile der Strukturierung erfolgen (Corporate Client Solutions). Bislang ließ sich von der Bank noch kein Kommentar dazu erhalten.
Tatsächlich hat die UBS bereits vor einiger Zeit angekündigt, im Zuge des Brexits bis zu 200 neue Stellen in Frankfurt schaffen zu wollen. Derzeit sind am Standort 38 Jobs ausgeschrieben, die sich allerdings hauptsächlich auf das Middle und Back Office erstrecken.
Vor drei Wochen hatte das Fachblatt Financial News gemeldet, die UBS wolle 64 Mitarbeiter von London nach Frankfurt verlagern. „Wir wissen noch nicht, wie viele Leute mitziehen werden. Das wird sich erst in den kommenden Wochen herausstellen“, erzählte seinerzeit eine mit dem Vorgang beschäftigte Person eFinancialCareers. „Generell steht es dem Front Office-Mitarbeitern frei, in die von ihnen gecoverten Märkte zu gehen. Dennoch wird wohl die große Mehrheit nach Frankfurt kommen.“
Laut dem Jahresabschluss beschäftigte die UBS Europe SE 2017 erst 42 Front Office Investmentbanker in Frankfurt. Diese Zahl dürfte sich jetzt rasch erhöhen. Mit Aleksandar Rakovic hat die Bank sogar einen eigenen Recruiter fürs Investmentbanking von der Personalberatung Robert Walters abgeworben.
Unterdessen scheinen sich die Chancen für einen ähnlichen Stellensegen bei der Credit Suisse einzutrüben. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg plant die zweite Schweizer Großbank ihren Trading-Hub in der Rest-EU in Madrid anzusiedeln. Die finale Entscheidung sei jedoch noch nicht gefallen. Noch ist Frankfurt also im Rennen.
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