Die Brexitvorbereitungen kommen voran. Nachdem die japanischen Banken Nomura, Sumitomo, Daiwa sowie die koreanische Bank Woori kürzlich Lizenzen für Deutschland erhalten haben, folgt jetzt Standard Chartered. Die BaFin erteilte der britischen Großbank mit Geschäftsschwerpunkt in den Schwellenländern am 14. Dezember einen Vollbankenlizenz. Dagegen begnügen sich Nomura und Daiwa mit bloßen Wertpapierhandelslizenzen. Bislang war die Bank lediglich als Niederlassungen der Londoner Mutter geführt worden. Für die Banklizenz hat Standard Chartered ihre Frankfurter Niederlassung bereits zuvor in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.
Schon im August hatte das Institut als eine der ersten Auslandsbanken Front Office-Jobs in Frankfurt ausgeschrieben, die aus dem anstehenden Brexit resultieren. Darunter befand sich ein Head of Brexit Credit Sales Continental Europe und einen Director Credit Sales.
Derzeit hat Stantard Chartered in Frankfurt 13 Vakanzen. Darunter einen Country Head Technology Manager und einen Director Trade Asset Sales & Syndication. Die Bank vertreibt in Deutschland u.a. Investmentprodukte für die Schwellenländer.
Nach dem Brexit am 29. März werden Auslandsbanken ohne Lizenz in der verbleibenden EU voraussichtlich kaum noch Geschäfte in Kontinentaleuropa tätigen dürfen. Deswegen bewerben sich diverse Institute, die bislang von London aus geführt wurden, um eine Banklizenz. Die meisten großen US- und Schweizer Banken besitzen indes schon seit Jahren eine solche Lizenz. Da viele Länder, darunter auch Deutschland, an Übergangslösungen arbeiten, dürfte es am 29. März allerdings selbst im Falle eines harten Brexits kaum zu einem geschäftlichen Blackout kommen.
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