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Was Banken und Finanzdienstleister in jedem Studenten-Lebenslauf lesen wollen

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Auf Studenten-Messen üben sich auch Nachwuchsbanker im Arbeitgebernahkampf. Dort versuchen Studenten erste Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern aufzunehmen und sich wertvolle Tipps für den Karriereeinstieg zu holen. Dabei biete ich gelegentlich einen Lebenslauf-Check an, weshalb ich schon hunderte und mehr Lebensläufe in den Händen gehalten habe. Bei der Lektüre stechen mir die immer gleichen Fehler der Nachwuchsbanker ins Auge. Doch im Grunde ist die Sache mit dem Karriereeinstieg ganz einfach, denn Arbeitger achten auf wenige, aber entscheidende Punkte:

1. Ein Lebenslauf ist nur so gut, wie die Stelle, auf die er passt

DEN perfekten Lebenslauf gibt es nicht. Vielmehr muss ein Lebenslauf der jeweiligen Stelle angepasst werden. Bewerber sollten sich also bei der Lektüre der Stellenanzeige genau überlegen, was von ihrem Studium, ihren Berufserfahrungen und sonstigen Kompetenzen aus Arbeitgebersicht interessant sein könnte. Dies sollte entsprechend umfangreich dargestellt werden, während die für den Job irrelevanten Informationen denkbar knapp abgehandelt werden. Auf diese Weise stellen Bewerber sicher, dass die interessanten nicht in den belanglosen Informationen untergehen.

2. Studium und Vertiefungen müssen passen

Als erstes blickt jeder Arbeitgeber bei einem Studentenlebenslauf auf das Studium. Aus diesem Grund muss die Ausbildung bei Studenten und Absolventen auch an erster Stelle stehen. Das Studium sollte zumindest Anknüpfungspunkte zu der fraglichen Stelle bieten, was bereits für erste Praktika gilt. Wenn Sie also ein Praktikum im Investment Banking oder Asset Management anstreben, dann sind Studienschwerpunkte wie Finanzierung, Banking oder Mathematik hilfreicher als etwa Marketing oder Logistik. Dies sollten Studenten bei der Auswahl ihrer Fächer oder zumindest bei der Abfassung ihres Lebenslaufes beherzigen. Geben Sie dem Personalmitarbeiter mit der Schwerpunktwahl ein Argument an die Hand, wieso er Sie für das Praktikum oder die Einstiegsstelle auswählen sollte. Denn auch die Hiring Manager haben Ihre Einstellungsentscheidungen gegenüber ihren Vogesetzten und den Fachabteilungen zu rechtfertigen.

3. Ohne Praktika geht in einem Studenten-Lebenslauf gar nichts

Kaum zu glauben, aber gelegentlich bekomme ich noch Lebensläufe von Absolventen in die Hände, die es während eines Bachelor- UND Masterstudiums nicht geschafft haben, ein Praktikum zu absolvieren. Einige bringen es sogar bis zur Promotion, ohne erste Erfahrungen im richtigen Arbeitsleben gesammelt zu haben – eine Unistelle stellt keinen Ersatz für Praktika dar. So etwas ist verheerend. Schon jeder Bachelor-Student sollte wenigstens ein Praktikum absolvieren, das für seine Berufswahl relevant ist. Die Einsteiger bei führenden Investmentbanken bringen regelmäßig sogar vier Praktika mit.

Dabei gilt: Ein zweitklassiges oder nicht 100 Prozent relevantes Praktikum ist tausendmal besser als kein Praktikum. Studentenjobs sollten im Lebenslauf indes nur dann angeführt werden, wenn sie für den Arbeitgeber irgend einen Mehrwert darstellen. Burger wenden bei McDonalds gehört nicht dazu.

4. Auslandsaufenthalte sind heute Pflicht

Auch ohne einen Auslandsaufenthalt lassen sich heute noch Jobs in der Finanzbranche finden, allerdings immer weniger. Wer sich also seine Chancen offen halten will, sollte einen Teil seines Studiums oder ein Praktikum in der Ferne verbringen. Auch mehrmonatige Rucksacktouren durch Australien können für Arbeitgeber durchaus interessant sein. Allerdings zählen für manche Arbeitgeber Auslandsaufenthalte nur ab einer Mindestdauer von drei Monaten.

5. Ohne Englisch wird es schwierig…

Es gibt immer weniger Jobs, in denen keine Englischkenntnisse gefordert werden. Dies klingt banal, ist es aber nicht. Denn mal ehrlich: Wer beherrscht Englisch ähnlich gut wie seine Muttersprache – wenn er nicht gerade auf der Insel oder bei Uncle Sam aufgewachsen ist. Von daher lohnt es sich immer, an seinen Englischkenntnissen zu arbeiten. Dabei zählt ein Spracherwerb im Ausland aus Arbeitgebersicht doppelt. Denn es geht ihm ja um den praktischen Einsatz der Sprache und nicht um eine schöne Hausarbeit über Shakespeare.

6. …ohne Deutsch auch

Fremdsprachenkenntnisse neben dem Englischen gelten in Deutschland leider nur in Ausnahmefällen als relevant. Selbst die Kommunikation zwischen den Geschäftsbereichen der französischen Großbanken in Deutschland mit der Zentrale in Paris erfolgt angeblich auf Englisch.

Allerdings gibt es eine Sprache, die hierzulande wichtiger als Englisch ist. Auch in Zeiten der Globalisierung ist es in Deutschland äußerst schwierig, einen Praktikumsplatz oder eine Einstiegsposition ohne solide Deutschkenntnisse zu finden. Denn hierzulande behauptet nahezu jeder von sich Englisch zu sprechen – doch bei den meisten handelt es sich bloß um Wunschdenken. Wer also als Nicht-Muttersprachler eine Karriere in Deutschland anstrebt, sollte diesen Artikel zumindest verstanden haben.

Studenten und Absolventen, die diese sechs einfachen Punkte beachten, bringen zumindest die Mindestvoraussetzungen für eine Karriereeinstieg mit. Vielen Arbeitgebern reicht das bereits.


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