Die Schweizer sind ein ruhiges Volk. Bei der Veröffentlichung der Geschäftszahlen ihrer deutschen Tochtergesellschaften lassen sie sich mithin reichlich Zeit. So publizierte die Julius Bär Deutschland AG ihren Geschäftsbericht für 2017 erst vor wenigen Tagen, was der Credit Suisse Deutschland AG bisher nicht gelang. Nach einer Analyse der Geschäftszahlen ist Vontobel mit einer durchschnittlichen Bruttovergütung von gut 171.000 Euro die bestzahlende Schweizer Bank in Deutschland. Auf Platz 2 landete mit knapp 143.000 Euro die UBS Europe SE.
Freilich gilt es dabei einige Besonderheiten zu beachten: So sind von den rund 1700 Mitarbeitern der UBS-Tochter nur 552 tatsächlich in Deutschland beschäftigt – der Rest in den übrigen EU-Staaten außer Frankreich und Großbritannien. Hinter den Durchschnittszahlen verbergen sich bei der UBS auch große Unterschiede. Dem Vergütungsbericht zufolge strichen etwa die 52 Front Office-Investmentbanker in Frankfurt durchschnittlich etwa 393.000 Euro ein.
Die Angaben der Credit Suisse stammen aus dem Vergütungsbericht ihrer Deutschland AG und sind leider nicht sonderlich aussagekräftig. Denn die zweite Schweizer Großbank hat zum 1. November 2017 82 Mitarbeiter der Credit Suisse Securities (Europe) wegen des Brexits zu ihrer Deutschland AG verschoben. Damit hat sich nicht nur die Mitarbeiterzahl auf 171 fast verdoppelt – sondern sind auch die Durchschnittsgehälter auf einen unrealistisch niedrigen Wert gefallen.
Unterdessen befinden sich zumindest die beiden Schweizer Großbanken im Einstellungsmodus. So sucht die UBS allein in Frankfurt 22 neue Mitarbeiter. Da die Bank vor einigen Wochen noch deutlich über 30 Vakanzen am Main aufwies, scheinen einige dieser Brexitpositionen mittlerweile besetzt zu sein. Die UBS hat sogar den Investmentbanking-Headhunter Aleksandar Rakovic kürzlich von Robert Walters abgeworben, um ihre Lücken zu füllen. Bei der Credit Suisse sind es derzeit 13 Stellen und bei Vontobel gibt es für Berufserfahrene drei Vakanzen.
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