Während das Schweizer Bankgeheimnis immer mehr Löcher aufweist, bleibt die Vergütung von Bankmitarbeitern in der Schweiz auch weiterhin ein wohl behütetes Geheimnis. Eine Umfrage des Vergütungsberatungs-Unternehmens Towers Watson aus dem Herbst bringt jetzt ein wenig Licht ins Dunkel. Demnach ergebe sich ein „sehr gemischtes Bild von der Salärentwicklung“. Insgesamt werde die Gesamtvergütung in 2013 um 1,5 Prozent geringer als im Vorjahr ausfallen.
„Im Spektrum der Erwartungen gibt es jedoch Ausreißer nach unten und oben – so dürfte die Sparte Asset Management tendenziell in den Genuss höherer Boni kommen, während im Bereich des Investmentbankings Boni eher gekürzt werden könnten“, heißt es von Towers Watson.
Die Boni würden zudem immer stärker an die tatsächliche Leistung geknüpft. „Das Budget ist beschränkt, die Zeit der Gießkanne ist vorbei“, heißt es weiter. Eine zunehmende Zahl von Bankern dürfte bei der anstehenden Bonusrunde sogar leer ausgehen.
Towers Watson prognostiziert überdies ein weiteres „Schrumpfen“ des Private Bankings in der Schweiz. „Das Wegfallen der Boni dürfte dort eher akzeptiert werden, wenn nur die Stelle erhalten bleibt.“
Zu einem ganz ähnlichen Ergebnis kommt auch das jährliche „Bankenbarometer“ für die Schweiz, das die Wirtschaftsberatung EY am gestrigen Donnerstag (9. Januar) vorgelegt hat. Demnach müssten die Schweizer Institute auch in 2014 ihre Geschäftsmodelle und Prozesse weiter anpassen. „Dies wird auch zum Abbau von Arbeitsplätzen führen: Die Zahl der Banken, welche Stellenabbaumaßnahmen planen, hat sich innert Jahresfrist auf 20 Prozent nahezu verdoppelt“, schreibt EY.
Besonders zu kämpfen habe das Private Banking, das unter zurückhaltenden Kunden, niedrigen Transaktionsvolumen und Minizinsen leide. „Die Banken bekunden zunehmend Mühe, diesem Ertragsdruck mit Kosteneinsparungen zu begegnen, da gleichzeitig eine Vielzahl von regulatorischen Änderungen umzusetzen ist. Vor allem im Private Banking führt dies zu einer sehr hohen Wettbewerbsintensität, was letztlich auch die Konsolidierung beschleunigen wird“, so das Bankenbarometer.
„Wird die Zahl der Mitarbeitenden Ihres Instituts in den kommenden sechs bis zwölf Monaten Ihrer Erwartung nach…“
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