Um 21 Prozent auf 2,25 Mrd. Dollar kletterte der Nettogewinn bei Goldman Sachs im vierten Quartal. Damit fällt auch der Jahresgewinn 2013 mit gut 8 Mrd. Dollar um 8 Prozent höher als im Vorjahr aus, wie die US-Investmentbank am heutigen Donnerstag (16. Januar) meldete. Dagegen zeigt die Bezahlung bei Goldman Sachs nach Süden. So ließ die Wall Street-Größe für jeden Mitarbeiter durchschnittlich 384.000 US-Dollar springen, was 4 Prozent weniger als im Vorjahr waren. Damit dürften nicht sämtliche Goldjungs mit Champagner anstoßen, wenn sie ihren Bonus für 2013 erfahren. Bei einigen könnte es nur noch für Sekt oder Selters reichen.
Wer bei Goldman Sachs wenig verdient…
1. Die Mitarbeiter an Billigstandorten
Goldman Sachs hat seine Mitarbeiterzahl im vergangen Jahr um 500 aufgestockt. Die Bank hat sich zum Ziel gesetzt, einige ihrer Aktivitäten an sogenannten „high value locations“ wie Salt Lake City (USA) oder Mumbai (Indien) zu verlagern. Viele von diesen Mitarbeitern dürften eher Prosecco als Champagner schlürfen.
2. Rates Traders
Wie bei vielen Banken war 2013 kein gutes Jahr für das Rates Trading von Goldman Sachs. „Deutlich geringere Erträge“ aus dem Geschäft mit Zinsprodukten hätten dazu geführt, dass die Erträge im gesamten Sales und Trading im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent zurückgegangen sind. Somit können sich die Beschäftigten des Rates Tradings schon einmal auf einen schmaleren Bonus einstellen. Die Devisenhändler dürften nur wenig besser davonkommen.
3. Die Mitarbeiter des Asset Managements (vor allem alternative Investments)
Wie bei vielen anderen Banken gewinnt das Asset Management bei Goldman Sachs an Bedeutung, was sich durchaus auszuzahlen scheint. So kletterten die Erträge im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozent. Für den Geldsegen dürften hauptsächlich die höheren Gebühren aufgrund des Anstiegs der verwalteten Kundenvermögen um 8 Prozent verantwortlich sein – dem Aktienboom sei Dank.
Doch während das verwaltete Aktienvermögen um 36 Prozent anstieg, purzelte die Summe der verwalteten alternativen Investments um 6 Prozent. Und es kommt noch schlimmer: Der Bonuspool verringerte sich im Asset Management ebenfalls um 6 Prozent.
… und wer für 2013 kassiert
1. Die Mitarbeiter des Bereichs Leveraged Finance
Für die Mitarbeiter aus Debt Capital Markets (DCM) stellte 2013 ein gutes Jahr dar, denn die Erträge legten um 21 Prozent zu. Laut Goldman Sachs ging dieser Erfolg maßgeblich auf den Bereich Leveraged Finance zurück. Entsprechend dürfte es auch demnächst in den Portemonnaies der Mitarbeiter klingeln.
2. Die Mitarbeiter in Equity Capital Markets (ECM)
Im Geschäft mit Aktien hat Goldman Sachs ein glänzendes Jahr hinter sich. Während die Erträge in ECM bei JP Morgan und der Bank of America Merrill Lynch um 45 bzw. 46 Prozent zulegten, schossen sie bei Goldman Sachs um 68 Prozent in die Höhe. Eine Sonderbehandlung kann der US-Technologie-Experte Anthony Noto erwarten, der den Börsengang des Kurznachrichtendienstes Twitter organisierte.
3. Private Equity-Profis und Aktien-Eigenhändler
Auch die Mitarbeiter aus dem Private Equity-Geschäft dürfen sich auf ihren Bonus freuen. Die Erträge des Bereichs kletterten in 2013 um 40 Prozent auf 3,9 Mrd. US-Dollar. Darin sind auch Investments von Goldman Sachs‘ eigenen Geldern sowohl in Private Equity als auch in Aktien enthalten. Besonders das vierte Quartal soll für Private Equity gut verlaufen sein.
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