Die Affäre um den Skandaltrader der Société Générale Jérôme Kerviel scheint eine für die Mitarbeiter erfreuliche Wendung zu nehmen. Nachdem in 2008 bekanntgeworden war, dass der Franzose 4,8 Mrd. Euro der Bank verspielt hatte, war die Aktie des Bankenriesen abgetaucht und die Mitarbeiter wurden von Kunden teilweise wüst beschimpft. Damit mussten auch die Mitarbeiter mit Aktien bzw. aktienbasierten Bonusbestandteilen empfindliche Verluste einstecken.
Eine Aktionärsvereinigung der Mitarbeiter wollte dies nicht hinnehmen und klagte. Laut der Pariser Zeitung „Le Figaro“ einigte sich der Verein jetzt mit der Société Générale: Jeder der 1300 Mitglieder erhält eine Entschädigung von 10.000 Euro.
Bereits in 2010 hatte der Rechtsanwalt der Mitarbeiter Daniel Richard die Bank auf eine Entschädigung von 15.000 Euro verklagt. Daraufhin hatten zwei Kläger erstinstanzlich Recht bekommen und eine Entschädigung aufgrund der verschlechterten Arbeitsbedingungen von 2500 Euro erstritten. Dies genügte den Mitarbeitern jedoch nicht.
Laut „Le Figaro“ dürfte der Erfolg der Mitarbeiteraktionäre Begehrlichkeiten bei den übrigen 160.000 Mitarbeitern schüren, davon allein in Deutschland mehr als 3200. Damit könnten Kosten auf die französische Großbank von bis zu 1,6 Mrd. Euro zukommen.
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