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Die traurige Wahrheit, wieso die Munich Re 11 Prozent mehr für ihre Mitarbeiter springen lässt

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Eigentlich müssten sich die Mitarbeiter der Munich Re die Hände reiben. Denn im vergangenen  Jahr wandte die Munich Re pro Mitarbeiter durchschnittlich knapp 75.600 Euro auf, was ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 11,4 Prozent bedeutet. Allein für Löhne und Gehälter ließen die Münchner durchschnittlich 60.000 Euro springen, was sogar 11,9 Prozent mehr als im Vorjahr waren. Der Rest entfiel auf Sozialabgaben und die Altersvorsorge. Insgesamt legte der Personalaufwand um 7,2 Prozent auf 3,434 Mrd. Euro zu, wie aus den am heutigen Dienstag (12. März) vorgelegten Geschäftszahlen für 2012 hervorgeht.

Gewinn vervielfacht

Dabei können sich die Ergebnisse zumindest im Vergleich zum schwachen Vorjahr durchaus sehen lassen. So vervielfachte sich der Konzernüberschuss von 712 Mio. Euro in 2011 auf 3,211 Mrd. Euro in 2012. Die Bruttobeiträge stiegen um 5,1 Prozent auf 51,969 Mrd. Euro.

Der Geldsegen ging indes hautsächlich auf das Rückversicherungsgeschäft zurück. Hier verdiente der Konzern allein 3,056 Mrd. Euro oder das Fünffache wie im Vorjahr, als Naturkatastrophen und Abschreibungen auf die Anleihen der Eurokrisenländer die Bilanz verhagelten. Die Schaden-Kosten-Quote lag bei 91 Prozent.

Wesentlich bescheidener fiel das Geschäft in der Erstversicherungsparte (Ergo) aus, die durch Sexparties in die Schlagzeilen geraten war. Dort belief sich das Ergebnis auf 247 Mio. Euro, was jedoch ebenfalls 59,4 Prozent mehr als im Vorjahr waren. Die Schadens-Kosten-Quote lag hier bei 98,7 Prozent.

Bei der Munich Health musste der Konzern indes einen Verlust von 92 Mio. Euro verkraften. Die Schadens-Kosten-Quote belief sich auf 100,2 Prozent.

„Mit einem Gewinn von 3,2 Mrd. Euro haben wir ein sehr gutes Ergebnis erzielt“, jubelte denn auch Munich Re-Chef Nikolaus von Bomhard. „Auch wenn die Konsolidierung der Staatsfinanzen und hohe Arbeitslosigkeit die konjunkturelle Dynamik in vielen Industrieländern schwächen werden, bleiben wir für unser Geschäft optimistisch. Für 2013 streben wir ein Ergebnis von annähernd 3 Mrd. Euro an.“

Massiver Stellenabbau über alle Geschäftsbereiche

Allerdings gibt es auch gut Gründe, ein wenig Wasser in den Wein zu gießen. Denn in 2012 strich der Konzern allein 1769 Stellen und beschäftigt nur noch 45.437 Mitarbeiter. Allein in der Erstversicherung verringerte der Konzern seine Mitarbeiterzahl planmäßig um 1543 auf 29.768 Beschäftigte. In der Munich Health fiel die Zahl um 161 Stellen auf 3766 Beschäftigte und selbst in der lukrativen Rückversicherung verringerte sich die Mitarbeiterzahl um 69 auf 11.094 Beschäftige. Lediglich im Asset Management wies die Beschäftigung mit 809 Stellen ein leichtes Plus auf.

Hohe Kosten für den Kahlschlag verderben die Stimmung

Neben den verbesserten Ergebnissen dürfte der rigide Stellenabbau eine wesentliche Erklärung für die steigende Vergütung pro Kopf darstellen. Denn durch den Kahlschlag beim Personal dürften reichlich Abfindungszahlungen fällig geworden sein. So waren die Beschäftigen in 2012 durchschnittlich stattliche 11,6 Jahre bei dem Konzern beschäftigt und 42 Jahre alt.

Darüber hinaus konzentriert sich der Personalaufbau auf die Erstversicherungstochter Ergo, wo geringere Gehälter als in der Rückversicherung gezahlt werden. So arbeiteten in 2012 24,4 Prozent der Gesamtbelegschaft in der Rückversicherung und 65,5 Prozent in der Erstversicherung. In 2011 waren dies noch 23,7 bzw. 66,3 Prozent gewesen. Beide Effekte dürften dazu geführt haben, dass die Mitarbeiter tatsächlich nur ein kleines Plus in der Gehaltstüte erhalten haben.

Quelle: Geschäftsbericht 2012

Quelle: Geschäftsbericht 2012



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